Aktuelles
Neuer Vorsitz für die Hochwildhegegemeinscha8 Ringelah-Müsse Nach 25 Jahren gibt Jürgen Laue sen. sein Amt an Dr. Henrik Müller-von der Ohe ab.
Ummern. Alles müsse einmal ein Ende haben. Dies betonte der seit 25 Jahren amtierende 1. Vorsitzende der Hochwildhegegemeinschaft Ringelah-Müsse, Jürgen Laue sen. und legte somit sein Amt nieder. Laue, der die Hegegemeinschaft selbst mit einigen anderen Mitstreitern 1999 gründete, ließ die Versammlung noch einmal in die Gründerzeit eintauchen. Schon 1971 wurden Bemühungen gemacht, eine Hochwildhegegemeinschaft zu gründen. Dies scheiterte damals jedoch noch am ehemaligen Forstamt Wienhausen. Ab dem Jahr 1985 kontaktierte Laue, der damals Hegeringleiter in Groß Oesingen war, jedes Jahr die Leiter der umliegenden Hegeringe und Forstämter, um den Rotwildbestand zu ermitteln. Bis 1995 wurde so die Entwicklung des Rotwildbestandes in der Umgebung niedergeschrieben. Aufgrund des sehr geringen Bestandes wurden die Abschusspläne für das Rotwild stark reduziert. Es wurde festgehalten, dass für einen höheren Bestand nur Kälber und Hirsche der Klasse III gestreckt werden sollten. „Auch unsere Kinder sollten später noch Rotwild in unseren Revieren sehen können.“, geht aus einem Protokoll von 1995 hervor. 1999 war es dann so weit: die Hochwildhegegemeinschaft wurde mit damals noch 20.000 Hektar Fläche gegründet. Ziel des Zusammenschlusses sollte eine möglichst flächendeckende Regulierung des Wildbestands unter Berücksichtigung der Land- und Forstwirtschaft sein. Ein gemeinsamer Ansatz sollte geschafften werden. Dieser setzte sich fort: Heute umfasst die Hegegemeinschaft 116 Reviere aus den zwei Landkreisen Celle und Gifhorn mit einer Fläche von 42.011 Hektar.
Für Laue sen., der auf einem landwirtschaftlichen Betrieb aufgewachsen ist, standen die Familie, die Land- und Forstwirtschaft sowie die Jagd immer im Fokus seines Lebens. „Mein Vater sagte schon damals zu mir: ‚Junge, Jagd ist kein Hobby. Jagd ist eine Lebenseinstellung. `, schwelgte Laue sen. in Erinnerung. Dieser Einstellung sei er von dort an gefolgt. Der Vizepräsident der Landesjägerschaft Niedersachsen Ernst-Dieter Meinecke lobte Laues Einsatz: „Heute verlässt ein ganz Großer die jagdliche Bühne, der nicht nur über eine hohe jagdliche Kompetenz verfügt, sondern sich als auch fairer und grundehrlicher Waidmann auf vielen Ebenen der Jägerschaften eingesetzt und leidenschaftlich verbunden gefühlt hat.“
Der Vorstand habe sich im Vorfeld Gedanken über eine Nachfolge für das Amt gemacht. So wurde der 38-jährige Dr. Henrik Müller-von der Ohe, Hegeringleiter aus Groß Oesingen als 1. Vorsitzender vorgeschlagen. Der Wirtschaftsingenieur aus Ummern stellte sich der Versammlung ausführlich vor. Müller-von der Ohe, der selbst Pächter zweier Reviere in Ummern ist, betonte, dass er sich das Amt des Vorsitzenden zutraue. Vertrauen wurde ihm auch von den Mitgliedern der Hegegemeinschaft geschenkt, in dem er einstimmig zum Nachfolger von Jürgen Laue gewählt wurde. Die Mitglieder der Hegegemeinschaft würdigten Laues Verdienste, indem er auf Vorschlag des Vorstandes einstimmig zum Ehrenvorsitzenden ernannt wurde. Der stellvertretende Vorsitzende, Förster Florian Roffka, Schatzmeister und Schriftführer Eike Schaper sowie die Beisitzer Matthias Leudolph, Hans-Jürgen Birkhoff, Dr. Manfred Prilop, Dr. Günther Olfe und Förster Jens Tegtbüring wurden in ihren Ämtern durch Wiederwahl einstimmig bestätigt.
Im Vorfeld berichtete Jürgen Laue jedoch noch aus dem Jagdjahr 2023/24, dass der Rotwildbestand zurück ginge. Die Strecke sei erfreulicherweise dennoch sehr erfreulich ausgefallen und habe zu 100 Prozent die Vorgaben des Abschussplanes erfüllt (siehe Abbildung 1). Insgesamt wurden 14 Hirsche erlegt. Erfreuen konnte sich Laue vor allem auch an den drei kapitalen Hirschen der Klasse I, die alle das Zielalter erreicht hatten. Er wünschte den Schützen ein kräftiges Waidmannsheil und betonte „Wer alte Hirsche haben will, muss auch Alte Hirsche schießen.“ Beim Schwarzwild wurden 100 Kreaturen mehr als im Vorjahr gestreckt, womit Laue sich zufrieden zeigte. Im Anschluss wurden die Strecken durch das Jagdhornbläser-Corps Wahrenholz verblasen.
Auch der Kreisjägermeister der Jägerschaft Gifhorn Karsten Lacü lobte die Strecke des Rotwildes und zeigte sich mit dem Erfüllen des Abschussplanes zufrieden.
Der Rechtsanwalt Jan Friedrich Hindahl aus Celle hielt der Versammlung einen ausführlichen Vortrag zum Thema Jagdleiter und Haftung, Organisation von Drückjagden, Verkehrssicherung und Wildschäden.
Rotwild | |
Hirsch Klasse I | 3 |
Hirsch Klasse II | 2 |
Hirsch Klasse III | 9 |
Hirschkälber | 8 (davon 3 Fallwild) |
Alttiere | 8 |
Schmaltiere | 4 |
Wildkälber | 10 (davon 5 Fallwild) |
Gesamt Rotwild | 44 |
Schwarzwild | |
Keiler I | 2 |
Keiler II | 15 |
Überläufer-Keiler | 99 |
Frischlingskeiler | 125 |
Bachen | 13 |
Überläuferbachen | 59 |
Frischlingsbachen | 136 |
Gesamt Schwarzwild | 449 (davon 19 Fallwild) |
Fotos: Hanna-Marleen Laue
- Der Vorstand der Hegegemeinschaft Ringelah-Müsse nach der Wahl mit dem scheidenden 1. Vorsitzenden Jürgen Laue sen. (5. v.l) und seinem Nachfolger Dr. Henrik Müller- von der Ohe (6.v.l), sowie dem Vizepräsidenten der Landesjägerschaft Niedersachsen Ernst-Dieter Meinecke (4. v.l)
- Der neue Vorsitzende Dr. Henrik Müller-von der Ohe (rechts) sowie der neu ernannte Ehrenvorsitzende Jürgen Laue sen.. (links).
- Die kapitalsten Hirsche des letzten Jagdjahres.
- Das Jagdhornbläser-Corps Wahrenholz verblies die Strecke.
Ausschreibung Heidepokal im jagdlichen Schießen mit der LangwaffeAusschreibung und Vergleichsschießen der Jungjäger/in des Jahrgangs 2023/2024
Sehr geehrte Damen und Herren,
bitte entnehmen Sie im Anhang die Ausschreibung für den Heidepokal 2024 und das Junjäger Vergleichsschießen des Jahrgangs 2023/2024
Zu den Ausschreibungen:
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Information: 15.03.2024 15:40 Uhr: Die Captcha (Code) Abfrage wurde vereinfacht
Drohnenteams bereiten sich auf neue Saison vor
Auf Einladung der Vorsitzenden Marion Klopp trafen sich alle in der Jägerschaft Gifhorn e.V. organisierten Drohnenteams zur Jahresauftaktveranstaltung. „Wir wollen es zur Tradition werden lassen, vor der Saison alle Interessierten auf den neuesten Stand zu bringen“, ist Klopp’s Idee. In 14 von 19 Hegeringen der Jägerschaft sind mittlerweile Teams unterwegs, die sich in aller Frühe mit der Drohne und Wärmebildtechnik auf die Suche nach Jungwild machen, um sie vor Beginn der Mahd vor dem sicheren Tod zu retten.
Seit dem 01.01.2024 gelten neuen Regelungen, welche das Luftfahrtbundesamt herausgegeben hat. Um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein, gab Referent Dr. Alexander Matijevic, Firma Kopter-Profi, in verständlicher Form sein Wissen zum Besten. Es wurde über Pilotenführerscheine, Versicherungsschutz, auch über Überflugrechte gesprochen.
Weiterhin ist eine enge Kooperation mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises von großer Wichtigkeit. Bei Funden und Gelegen bestimmter Tierarten können Ausgleichszahlungen beantragt werden, wenn ein Teil der Fläche nicht gemäht wird.
Ebenfalls zur Diskussion standen der Einsatz der neuesten Technik und die Dokumentation, die für alle Teams vereinheitlicht werden soll.
„Am Ende zählen Daten und Fakten, um den Stellenwert dieser hingebungsvollen Aufgabe hervorzuheben“, meint Klopp überzeugt.
Zum Schluss gab es einen Kurzfilm, der aus dem Bildmaterial der vergangenen Saison zusammengestellt wurde. Insgesamt ein informationsreicher Abend mit einem gelungenen Abschluss.
„Allen Teams wünschen wir viel Erfolg und gutes Gelingen für die bevorstehenden Aufgaben“, verabschiedet die Vorsitzende die Teilnehmer.
Bericht: Marion Klopp
Foto: Marion Klopp
2024-03-12
Seeadler von Windrad erschlagen – Jägerschaft möchte für Naturschutz sensibilisieren
Was Naturschützer seit dem Bau erster Windräder befürchteten, ist bei kleinen Tieren wie Fledermäusen Beobachtern zufolge bedauerlicher Alltag – sie werden von den Rotorblättern zerschmettert. Im Bereich des Hegeringes Ehra geriet jetzt ein geschützter Seeadler in die Rotoren einer Windkraft-Anlage und wurde getötet. Anlass für die Jägerschaft, auf die steigende Tendenz der erneuerbaren Energien in der Natur und deren Einfluss auf die Tierwelt hinzuweisen.
Marion Klopp und Markus Trzonnek auf der Fläche, auf der ein Seeadler von Rotoren getötet wurde. Foto: AZ, Hilke Kottlick
„Die Energiewende ist nicht zu übersehen“, wissen die Jäger um Marion Klopp, Vorsitzende der Jägerschaft Gifhorn. Klar sei auch, dass die Windenergie für mittlerweile einen Großteil des Stroms in Deutschland sorgt. Die Kehrseite der Medaille aber sind den Jägern zufolge die Tiere sowie die Flora und Fauna, die dieser Stromgewinnung zum Opfer fallen. Jüngster Fall in der Nähe von Ehra-Lessien ist ein Seeadler, entdeckt von Reinhard Masur – ebenso wie Markus Trzonnek und Holger Rammelsberg – Mitstreiter in der örtlichen Jagdpächter-Gemeinschaft.
Die Jäger teilen mit, dass der Seeadler von Joachim Neumann vom Nabu-Artenschutzzentrum in Leiferde abgeholt wurde. Neumann habe den Vogel untersucht, und typische Kollisions-Verletzungen entdeckt. Dem Fachmann zufolge habe es sich um ein weibliches Tier gehandelt. Es sei zur Obduktion zum Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung nach Berlin geschickt worden. Den Jägern zufolge gibt es laut Neumann sieben Seeadler-Reviere im Landkreis und 110 in Niedersachsen.
Das von den Rotoren einer Windkraftanlage getötete Seeadler-Weibchen im Bereich des HR Ehra Foto: privat
Gemeinsam mit Marion Klopp nehmen die Waidmänner den verunglückten Vogel zum Anlass, mit Gerüchten aufzuräumen. So kursieren laut der Vorsitzenden Klopp nach wie vor viele Vorurteile über die Jägerschaft. „Fakt ist aber, dass wir der Natur verbunden sind“, sagt sie und verweist auf „Hege und Pflege, auf Artenreichtum und gesunden Wildbestand“. Das lasse sich aber häufig mit dem Bau von Windkraftanlagen nicht vereinbaren. „Jetzt ist sogar eine Windkraft-Anlage im Wald geplant“, haben die Jäger laut Trzonnek erfahren. Die Argumente der Jäger dazu: „Es gibt durchaus Flächen, die für Wind-Anlagen geeignet sind, aber bestimmt nicht das Ökosystem Wald“, sagen sie.
„Dort, wo es verträglich ist, sind wir für Windkraft“, sagt Trzonnek und er verweist parallel auf Solar-Energie. „Das ist okay auf Parkplätzen von VW oder Ikea“, nennt er Beispiele und betont, dass die Jägerschaft auf „jeden Fall für die umweltfreundlich Energie“ plädiert. Seit zwei Jahren stehen die Windräder mittlerweile vor Ehra-Lessien. Weitere 20 Jahre könnten bis zum Abbau vergehen, weiß Trzonnek. Er erinnert daran, dass „wir uns beim Bau der Anlagen der Konsequenzen nicht so bewusst waren“, sagt er und verweist neben dem getöteten Seeadler auch auf kleine Vögel oder Fledermäuse, die den Rotoren zum Opfer fallen. Deren Kadaver werden laut Klopp schnell von Krähen und Füchsen entsorgt. „Sie fallen nicht auf.“ Wohl aber der stattliche Seeadler, dessen Kadaver nicht zu übersehen war.
Kameras erkennen Vögel im Anflug
Trzonnek erwähnt den Landverkauf für die Windkraft-Anlagen in der Vergangenheit. „Wäre ich in der Lage gewesen, hätte ich es mir auch nicht erlauben können, so viel Geld auszuschlagen“, sagt er. Das sollte seiner Meinung nach jedoch nicht daran hindern, nachträglich zu handeln. So ließen sich eventuell Maßnahmen umsetzen, deren Wirksamkeit anderen Ortes bereits geprüft worden ist. Zum Beispiel Kameras, die installiert an den Windkraft-Anlagen, Vögel im Anflug erkennen, die Rotoren stoppen umgehend um Kollisionen zu vermeiden. „Das Abschalten der Anlage würde den Investoren aber wohl nicht auf Dauer gefallen“, gibt sich Klopp dazu skeptisch.
Artenschutz trifft auf Klimaschutz – die Suche nach Lösungen ist längst nicht beendet. Die Jäger bestehen aber darauf, dass die heimischen Tiere nicht die Verlierer der Energiewende sein dürfen. Ihr Motto heißt laut Klopp „Hege und Pflege der Natur“. Hier gelte es die Probleme zu erkennen, sie abzumildern und neue Lösungen zu finden.
2024-03-13
Bericht:
Hilke Kottlick, AZ
Angela Heider
Jahreshauptversammlung Hegering Sassenburg
Karsten Lacü überreicht mit Marion Klopp die Jägerbriefe und gibt den JungenJägern mit auf den Weg:
„Es ist des Jägers Ehrenschild, dass er beschützt und hegt sein Wild.
Waidmännisch jagt, wie sich’s gehört, den Schöpfer im Geschöpfe
ehrt. – Bitte haltet Euch daran, dann werdet Ihr immer überall gern
gesehene Mitglieder sein!“
Von links:
Hegeringleiter Karsten Lacü, Moritz Singpiel, Julian Lüdde, Marie-Sophie Lacü,
Viola Haverland, Lisa-Sophie Hörsemann, Belana Schulz, JS-Vorsitzende
Marion Klopp. (Es fehlt Lena Schulz).
Foto: Angela Heider
JHV Wahrenholz
Anlässlich der Jahreshauptversammlung des Hegeringes Wahrenholz wurden den Erlegern die prämierten Trophäen überreicht:
Stärkster Bock: Klaus Trump
Zweitstärkster Bock: Helmut Plote
Ältester Bock: Johannes Nelip
Foto von rechts:
JS-Vorsitzende Marion Klopp, Bewerter Henning Stieghan, Revierinhaber Benjamin Arlet, Helmut Plote, Johannes Nelip,
stellv. Vorsitzender Hegering Cord Meinecke, Bewerter Heinrich Wendt, stellv. JS-Vorsitzender Markus Müller
Foto: Angela Heider
Da ist es schon wieder – das Saisonende!
Inzwischen haben wir unsere Beizvögel gesund abgestellt und gönnen ihnen eine Pause, um nun in Ruhe ihr Gefieder zu wechseln.
Mit dem Habicht haben wir 100 Krähen zur Strecke gebracht und auch der Wanderfalke hatte auf seine alten Tage noch einige Erfolge und gute Jagdflüge!
Wir waren in tollen, neuen Revieren unterwegs und natürlich auch in alt bewährten!
Wir sind wieder auf viele interessierte, offene Ohren gestoßen, haben tolle Pächter kennengelernt und sind dankbar für die Möglichkeit, derzeit in fünf Landkreisen beizen zu dürfen!
Ebenso durften wir wieder auf der ein oder anderen Hegeringversammlung unserem Vortrag halten.
Wir bedanken uns bei allen und verbleiben mit
Falknersheil
Einladung Pflanzung in Masel
Jahreshauptversammlung Hegering Groß Oesingen am 09.02.2024 in Ummern
(Bericht folgt)
Zwischen den Bewertern Richard Milter (li.) und Jürgen Laue (re.) zeigen
Johanna Falke (stärkster Bock), Christoph Milter (ältester Bock) und
Ingeborg Trapp (abnormster Bock) ihre prämierten Trophäen.
Hegeringleiter Henrik Müller-v.d. Ohe (Mitte) überreicht die Jägerbriefe an
Frank Schleth und William Kuhls, der auch mit erlegten 3 Füchsen,
4 Waschbären, 1 Dachs, 1 Baummarder und 11 Nutria den
Raubwildpokal erhielt.
Der Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen, Helmut Dammann-Tamke bittet um unsere Untersützung:
Sehr geehrte Damen und Herren,
in der kommenden Woche (08.01 – 12.01.2024) findet die Aktionswoche der Landwirte statt. Alle Veranstaltungen, Demonstrationen oder sonstige Aktionen sollen dabei ausschließlich auf Länder- oder regionaler Ebene stattfinden und von den jeweiligen Landesbauernverbänden koordiniert werden. Das Präsidium der Landesjägerschaft Niedersachsen ruft alle Jägerinnen und Jäger auf, sich mit den Landwirtinnen und Landwirten solidarisch zu zeigen und in Abstimmung mit den Landwirten vor Ort regionale Veranstaltungen zu unterstützen.
Auf Bundesebene wird am 15. Januar 2024 eine zweite Großdemonstration in Berlin stattfinden. An diesem Tag sollen die Beratungen zum Wegfall der Agrardieselvergütung bzw. der KfZ-Steuerbefreiung für landwirtschaftliche Fahrzeuge im Deutschen Bundestag beginnen. Der Deutsche Bauernverband (DBV) will die gesamte Demonstration ausschließlich auf den Agrardiesel ausrichten. Inwieweit die aktive Teilnahme und Unterstützung der Demonstration am 15. Januar 2024 von weiteren Verbänden wie dem Deutschen Jagdverband und den Landesjagdverbänden möglich sein wird, ist seitens des DBV noch nicht entschieden. Wenn es Neuigkeiten gibt, werden wir Sie zeitnah informieren. Bis dahin bitten wir darum, eine mögliche Teilnahme an der geplanten Demonstration am 15. Januar individuell zu entscheiden.
Mit freundlichen Grüßen
und Waidmannsheil
Helmut Dammann-Tamke
Präsident
Hegering Steinhorst leitet Generationenwechsel ein
13.12.2023
Zur jährlichen Hegeringversammlung mit Hegeschau begrüßte der Hegeringleiter Hartmut Röling (Räderloh) ca. 50 Mitglieder im Landhaus Räderloh mit dem Zitat: „Das ist des Jägers Ehrenschild, dass er beschützt und hegt sein Wild, waidmännisch jagt, wie sich’s gehört, den Schöpfer im Geschöpfe ehrt.“ Zu Beginn der Versammlung erhoben sich die anwesenden Mitglieder, um des verstorbenen amtierenden Schriftführers Achim Meyer zu gedenken. Er hat sich über viele Jahr im Hegering sowie der Jägerschaft engagiert und sich um die Jagd und das Wild sowie das Brauchtum und Jagdhornblasen in den Kreisen Gifhorn und Celle verdient gemacht.
Zahlreiche Trophäen, darunter fünf Hirsch-Geweihe, waren ausgestellt. Drei der Rehwild-Gehörne wurden durch eine Bewertungskommission nach Alter, Stärke und Abnormität mit Medaillen ausgezeichnet.
In seinem Bericht beschrieb Röling die zahlreichen Einflüsse auf die Jagd. Dies führe zu Veränderungen und erfordere auch ein Umdenken bei den Jägern. Trotzdem müssen die Waidgerechtigkeit und die Hege des Wildes das oberste Gebot der Jäger bleiben. Der Schießwart Manuel Roth berichtete von den Übungsschießen. Er betonte, dass der sichere Umgang mit der Waffe und eine hohe Schießfertigkeit Voraussetzung sind für nachhaltige und tierschutzgerechte Jagdausübung. Nach dem Kassenbericht des Schatzmeisters Anna Röhling und der Kassenprüfer wurde der Vorstand einstimmig entlastet.
Als Hegeringleiter wurde Hartmut Röling aus Räderloh einstimmig wiedergewählt. Als neuer stellverstretender Hegeringleiter wurde Sascha Röhling aus Steinhorst gewählt. Als Schatzmeister wurde Anna Röhling aus Steinhorst bestätigt. Als neuer Schriftführer wurde Henric Tegtbüring aus Steinhorst gewählt. Der Schießwart Manuel Roth wurde in seiner Funktion bestätigt. Der langjährige stellvertretende Hegeringleiter Dietmar Knöchelmann wurde verabschiedet. Als Dank für sein Engagement überreichte der Hegeringleiter Röling einen Gutschein. Röling betonte, dass er als Hegeringleiter gerne an einen jungen Nachfolger übergeben würde, auf den anderen Positionen ist der Generationenwechsel bereits vollzogen.
Glückwünsche an den neuen Vorstand sowie ein Grußwort richtete die Vorsitzende der Jägerschaft Gifhorn Marion Klopp (Ribbesbüttel) an die Versammlung. Der Kreisjägermeister Karsten Lacü (Dannenbüttel) berichtete zu aktuellen jagdpolitischen Themen. Es folgte ein Vortrag von Dr. Oliver Keuling vom Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover zum Thema „Aktuelle Schwarzwildforschung“. Dabei konnten die Zuhörer anhand wissenschaftlicher Methoden erkennen, dass der Rückgang der Schwarzwildbestände im Jahr 2022 im Wesentlichen auf Wettereinflüsse zurückzuführen ist.
Die Versammlung wurde begleitet durch die Jagdhornbläser Isenhagener Land unter der Leitung von Stefan Niebuhr. Nachdem die Strecke verblasen war, präsentierten die Bläser noch verschiedene Märsche und Fanfaren und verliehen der Veranstaltung so einen feierlichen und würdigen Rahmen.
Text: Manuel Roth
Foto: Angela Heider
Bild: Neuer Vorstand, v.l.n.r.: Hartmut Röling (Hegeringleiter), Sascha Röhling, Anna Röhling, Henric Tegtbüring
Jahreshauptversammlung HR Wittingen
Dienstag, 5. Dezember 2023, IK
Hegering Wittingen registriert drei Wolfsrisse
Bilanz im Hotel Nöhre fürs letzte Jagdjahr: Waschbären und Marderhunde seltener zur Strecke gebracht
Wittingen – Ein vollbesetzter Saal im Gasthaus und Hotel Nöhre und dazu traditionell Jagdhornklänge zur Begrüßung für die Mitglieder des Hegeringes Wittingen, die zu ihrer Jahreshauptversammlung zusammengekommen waren und von Hegeringleiter Arne Segeth begrüßt wurden. Mit dabei waren auch Kreisjägermeister Carsten Lacü und die Vorsitzende der Jägerschaft Gifhorn, Marion Klopp, und ein Team der Jägerschaft Uelzen mit Heinrich Hellbrügge an der Spitze.
Weniger Nutrias und zur Strecke gebracht
Der Hegeringleiter berichtete bezüglich der Wolfs-Aktivitäten, dass es im Jagdjahr drei bekannte und gemeldete Wolfsrisse auf Nutztiere gegeben habe. Zudem sei bekannt und gesichtet worden, dass auch der Goldschakal, der größer als ein Fuchs, aber kleiner als ein Wolf ist, in der Region auftauche. Bei Sichtungen sei dies unverzüglich zu melden, sagte Segeth und wies ausdrücklich darauf hin, dass nur wirklich 100-prozentig sichere Fälle zu melden sind: „Wir müssen da am Ball bleiben und präsent sein, um auch wirklich ernsthaft wahrgenommen zu werden“, betonte der Hegeringleiter, der im Übrigen 132 Mitglieder zur Gemeinschaft zählte, die in 27 Revieren das Wild hegen und pflegen.
Kreisjägermeister Karsten Lacü berichtete über Sorgen beim Schwarzwild, an denen scheinbar auch der Wolf nicht ganz unschuldig sei, da es ständig zieht und kaum noch an einem Ort stehen bleibt und damit auch die Abschusszahlen verringert. Zudem warte man immer noch auf die Entscheidung der Landespolitik über die Verordnung des Schießnachweises. Ferner forderte der Kreisjägermeister die Jäger auf, sich intensiv mit der digitalen Wildtiererfassung zu beschäftigen, da man sich an die Verordnungen anzupassen habe: „Es ist unsere Pflicht, dem nachzukommen“, so Lacü. Aber auch einen Appell richtete er an die Jagdgenossen, indem er zur fairen Jagdausübung aufrief.
Bekanntgegeben wurde auch, dass im Jagdjahr 2022 exakt 100 Nutrias, 39 Waschbären und sechs Marderhunde zur Strecke gebracht (oder durch Fallen gestreckt) wurden. Im Jagdjahr 2022/2023 waren es noch 137 Nutrias, 85 Waschbären und 27 Marderhunde. Beim Rehwild konnte man seitens der Revierinhaber die Strecke nicht erfüllen. Innerhalb der dreijährigen Abschussvorgabe wurden gemäß dem Abschussplan von 1024 Stück nur 744 Stück Rehwild einschließlich des Fallwildes zur Strecke gebracht. Beim Damwild waren es 14, beim Schwarzwild 37. Hinzu kamen 144 Füchse und 40 Dachse, so ein Auszug aus dem Streckenbericht.
Neu in der Hege und Pflege der Jäger ist der Einsatz von Drohnen, um während der Mähzeit von Grünland, Getreide oder Raps Jungtiere vor dem Tod zu sichten und herauszuholen. So konnten in diesem Jahr an 24 Flugtagen auf 135 Flächen von rund 400 Hektar 98 Rehe, 68 Kitze und 63 Hasen vor dem sicheren Tod gerettet werden.
Neuer Beauftragter für Naturschutz
Einzelberichte kamen von Schieß-Obmann David Bohne, der für mehr Beteiligung sowohl an den Übungsschießen in Lüben sowie auch am jagdlichen Schießen in Westerbeck warb. Der Naturschutzbeauftragte Felix Lahmann berichtete über eine Müllsammelaktion im Hegering, er wies ebenfalls auf den Einsatz der Drohne hin und er richtete einen Appell an die Landwirte, sich vor dem Mähen von Grünland, Raps und Getreide an den Hegering zu wenden. Lahmann trat nach Jahren seines Einsatzes aus persönlichen und beruflichen Gründen von seinem Amt zurück. Ihm folgte nach einstimmigem Votum Michael Hillmann aus Lüben.
Hunde-Obmann Reinhard Behn berichtete über einen Hundeprüf- und Ausbildungsteich in Groß Oesingen, bei dem kürzlich neun Hunde geprüft wurden, von denen fünf Hunde die jagdliche Prüfung bestanden haben.
Bläser-Obfrau Barbara Saletzki thematisierte die gute Jungbläserausbildung: So zählt die Jagdhornbläsergruppe zurzeit 17 Bläser. Insgesamt habe man 35 Übungsabende und viele Auftritte bei Jagden und Versammlungen gehabt, die stets Freude bereiteten.
Ausführlich berichtete Segeth über das Naturschutzprojekt „Wittinger Goldgrube“, einer knapp 8000 Quadratmeter großen Ackerfläche zwischen Wittingen und Rade. Sie wurde von der Familie Martin Jonas aus dem Familienbesitz des Schwiegervaters und ehemaligen Wittinger Bürgermeisters Trautmann kostenfrei zur Verfügung gestellt, um daraus ein Naturschutz-Projekt zu entwickeln. Mittlerweile sei dort schon eine Umzäunung vorgenommen worden, dazu wurden 745 Sträucher, Büsche, Hecken, 14 Obstbäume und 14 Laubbäume gepflanzt. Zukünftig sollen dort noch ein Bienenstand sowie ein großes Insektenhotel errichtet werden, um Niederwild und Insekten einen Lebensraum zu bieten. Den finanziellen Hauptteil für die Ausgestaltung des Projekts hat Segeth zufolge die Niedersächsische Bingo-Stiftung übernommen, die Saat stiftete die Firma Baumeister in Stöcken.
Ehrungen für 50 Jahre Mitgliedschaft
Die Geehrten und Ausgezeichneten mit dem Hegerings-Leiter Arne Segeth (v.r.), Marion Klopp und Hinnerk Cordes. Sie hörten alle Heinrich Hellbrügge zu, der über das Kooperations-Projekt Feldhuhn referierte. Fotos: Ollech
Der Jahres-Mitgliedsbeitrag wurde indes den heutigen Bedingungen angepasst und auf 15 Euro neu festgesetzt. Marion Klopp lobte die Beitragsanpassung sowie auch die Nutzung des Schießstands in Lüben. Zudem wies sie auf die Sichtung von Wildkatzen hin, die man bereits im Drömling nachgewiesen habe. Dies sei auch im Bericht der Landesjägerschaft wiedergegeben und sollte auch hier für mehr Aufmerksamkeit sorgen, so Klopp.
Sie nahm anschließend gemeinsam mit Segeth und seinem Stellvertreter Cordes drei Ehrungen für jeweils 50-jährige Mitgliedschaft vor. Ausgezeichnet wurden Heinrich Lampe jun., Hans-Joachim Niemann und Hans-Jürgen Speck mit Ehrennadel und Ehrenurkunde der Landesjägerschaft. Für 25-jährige Mitgliedschaft wurden Henning Glupe und Dirk Meyer geehrt.
Ein abschließender Vortrag von Heinrich Hellbrügge aus dem Landkreis Uelzen zu dem Thema „Kooperationsprojekt Feldhuhn“ – der Wiederbelebung von Rebhuhn und Fasan – zog noch einmal die Aufmerksamkeit der Revierinhaber und Jäger auf sich, bevor die Jagdhornbläser diese Versammlung mit ihrem Hörnerklang beendeten. oll
Jagdhornklänge auf höchstem Niveau
Wir suchen Dich – Isenhagener Land
Weltgrößte Kirchenorgel und 13 Parforcehörner aus Gifhorn
Die viertägige Konzertreise des Parforcehorn-Bläsercorps Gifhorn vom 19. bis 22. Oktober 2023 führte ins Passauer Land und bot dem Hornensemble in der Dreiflüssestadt Passau neben interessanter Stadtgeschichte ein einmaliges Erlebnis im imposanten Barockdom St.Stephan.
Die monumentale Dom Orgel mit 17974 Pfeifen ist die absolute Attraktion in Passau und imponiert durch ihre optische Erscheinung, wie durch den magischen Klang der Pfeifen, die mit ihren Maßen von sechs Millimetern bis hin zu elf Metern Höhe die Sprache der Musik in allen Ausdrucksformen erklingen lässt.
Nach intensiven Kontakten zwischen dem musikalischen Leiter der Gifhorner Horngruppe und dem Domorganisten erhielt Günther Kaufmann die Zusage für ein gemeinsames Konzert von Orgel und Hörnern. Der Luftverbrauch aller vier Teilorgeln beträgt bis zu 80 Kubikmeter pro Minute! Um den Hornbläserinnen und Hornbläsern nicht vor Freude und Aufregung den Atem zu nehmen, wurden sie vom Corps Leiter kurzfristig, aber zielgerichtet auf dieses hochrangige Musikerlebnis vorbereitet.
Das gemeinsame Musizieren der ausgewählten Choräle war für den hochqualifizierten Dommusiker so überzeugend, dass er die Parforce-Gruppe aus Gifhorn aufmunternd in seinem niederbayerischen Tonfall fragte: „Habt`s noch oan?“ Der Applaus von mehreren Hundert Konzertbesuchern nach unserer Zugabe sowie die anschließenden Gespräche mit vielen Interessierten zu den eher ungewöhnlichen Musikinstrumenten in Kirchen haben gezeigt, dass die Hornisten als Kulturbotschafter aus Gifhorn im Stephansdom ebenso wie zur Hubertusmesse am Folgetag in Pocking-Hartkirchen mit den befreundeten Bläsern aus Niederbayern und am Schlusstag zur Sonntagsmesse im Stift Reichersberg in Oberösterreich viel Freude und Anerkennung ausgelöst haben.
Propst Markus Grasl als amtierender Leiter des seit über 900 Jahren existierenden Klosters, betonte in seiner Predigt die Freundschaft und Verbundenheit zu den „…Gästen aus Gifhorn in Niedersachsen, die diese weite Reise von 700 km auf sich nahmen…“. Er erwähnte in seinem Dialekt das besondere Musikerlebnis, das bei ihm Ganslhaut ausgelöst habe und verabschiedete die Parforce-Gruppe mit einem herzlichen „Vergelt’s Gott!“
Bericht: Günther Kaufmann
Fotos: Gruppe ParforcehornCorps
2023-10-27/ahe
2023-10-23_Wolfsriss im Revier Barwedel 1 ?
Als Andreas Heinecke am Sonntagvormittag auf seinen Ansitz im Barwedeler Moor zukommt, sieht er bereits von weitem etliche Kolkraben kreisen und das hölzerne Krächzen ist nicht zu überhören…
Direkt auf dem seit vielen Jahren genutzten Wildwechsel liegt ein weibliches Stück Damwild, 7 bis 8 Jahre alt, Lebendgewicht ca. 50 kg, von dem außer dem Haupt, den Läufen und einigen Rippen kaum mehr etwas übrig ist!
„Am Sonnabendnachmittag war ich – wie jeden Tag – hier, da war auf der Wiese derartiges noch nicht zu entdecken!“, stellt Andreas Heinecke fest und Heinrich Michel, Mitpächter der Gemeinschaftsjagd Barwedel I ergänzt, dass es sich hier um den ersten bekannten Damwild Riss handelt. „Ich kann mir auch vorstellen, dass an dem Riss mehr als ein Wolf möglicherweise des Ehraner Rudels beteiligt war“, meint er überzeugt.
Der hinzugezogene Wolfsberater, Joachim Remitz, stellt einen Kehlbiss fest und nimmt für die bevorstehende DNA-Untersuchung entsprechende Proben. Sehr großzügig setzt er den Risszeitpunkt auf einen Zeitraum von 24 bis 48 Stunden. Momentan sei dem Wolf dieser Riss nicht 100%ig zuzuordnen.
Erst wenn das Untersuchungsergebnis vorliegt gibt es Sicherheit. Aber: „Es ist sehr selten, dass ich so einen „frischen“ Riss in freier Wildbahn sehe und beurteilen kann. Für mich sieht es nach einem Wolfsriss aus!“
Die Frage, ob nur ein Wolf oder mehrere das Alttier gerissen haben bleibt allerdings offen, denn in der Zeit vom Riss bis zum Auffinden sind etliche Stunden vergangen. Sowohl Fuchs als auch Marderhund könnten sich bedient haben. Und die bereits erwähnten Kolkraben warten nur darauf, dass sich die störenden Menschen von ihrer Restbeute entfernen…
„Bin für normale Bejagung“
Kreis-Jägermeister Karsten Lacü über mögliche Wolfsabschüsse
VON PASCAL PATRICK PFAFF
GALERIE 2
Mitglieder eines Wolfsrudels sind auch schon im Nordkreis aufgefallen. SymbolFoto: dpa
Landkreis Gifhorn – Nachdem es im Isenhagener Land zuletzt mehrfach Fälle von gerissenen Nutztieren gab, ist das Thema „Wolf“ in der Region wieder vermehrt präsent. Ob Weidetierhalter, Pilzsammler oder Jogger: Sie alle sind direkt oder indirekt von Isegrims Wirken betroffen. Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) brachte kürzlich den Gedanken ein, den Wolf leichter entnehmen, also abschießen können zu dürfen, sofern er mehrmals auffällig geworden ist und eine zumutbare Schutzvorkehrung wie einen Zaun überwunden hat.
In diesem Fall soll per Ausnahmegenehmigung 21 Tage lang auf ihn geschossen werden dürfen – und das im Umkreis von 1000 Metern um die Tierweide. Anders als bis dato soll demnach aber nicht erst eine DNA-Analyse abgewartet werden müssen.
Was Gifhorns Kreisjägermeister Karsten Lacü von Lemkes Idee hält und was er Tierhaltern diesbezüglich sagen kann, hat er Pascal Patrick Pfaff im IK-Gespräch dargelegt.
Herr Lacü, wie steht die Kreis-Jägerschaft zu Lemkes Idee?
Die Manpower wäre vielleicht da. Doch man muss abwarten, ob dies alles umsetzbar ist. Ich halte Lemkes Vorschlag nicht für zielführend, denn wer setzt sich schon für 21 Tage hin und kontrolliert den Umkreis von 1000 Metern? Das ist zeitlich gar nicht möglich. Zudem ist die Populationsdynamik der Wölfe groß. Und es ist auch ein schwieriges Thema, weil es Wolfsfreunde gibt, die einen Abschuss gar nicht wollen. Ich bin für eine ganz normale Bejagung, wie es auch in anderen europäischen Ländern wie etwa Schweden der Fall ist. Nach Quote – so wie es auch Interessenverbände des ländlichen Raumes fordern.
Erhöht es die Sicherheit der Nutztierhalter, wenn Lemkes Vorschlag umgesetzt werden sollte?
Das glaube ich nicht, es ist aber auch schwierig zu bewerten. Wölfe lernen ja schnell und können einen Zaun untergraben oder überspringen. Der Wolfsbestand insgesamt in der Fläche müsste mehr ins Blickfeld geraten, da wäre ein Abschussplan zielführender. Insgesamt ist Lemkes Idee für mich ein Versuch, alle ins Thema „Wolf“ involvierten Gruppen zu befrieden. Meines Erachtens wird sich dadurch nicht sehr viel ändern. Es ist halt etwas „getan“.
Stichwort „Hundebesitzer“. Können sie ihr Tier nun häufiger frei laufen lassen?
Es wäre populistisch, wenn ich jetzt fordere, dass die Hunde an die Leine sollen. Mir liegt da eine Empfehlung fern, denn das muss jeder selbst entscheiden. Fakt ist, dass in der Brut- und Setzzeit zwischen 1. April und 15. Juli eine Leinenpflicht gilt. Ansonsten kann jeder mit seinem Hund unangeleint herumlaufen. Allerdings ist der Wolf auch inzwischen im Landkreis Gifhorn omnipräsent und darauf muss man sich einstellen. Für mich jedenfalls gehört ein Hund im Wald an die Leine, denn das Tier ist ja keine Maschine und läuft dann auch unter Umständen schon mal weg. Dass der Wolf den Hund als Konkurrenten oder als Beute betrachtet und auch angreifen kann, ist auch bekannt.
Wenn sich der Vorschlag der Bundesministerin durchsetzen sollte, dann braucht der Pilzsucher im Wald zum Schutz nun also kein Pfefferspray mehr?
Also ich glaube, er braucht nur ein Messer und einen Korb (lacht). Aber im Ernst: Ob jemand in den Wald Pfefferspray mitnimmt, bleibt auch eine persönliche Entscheidung. Wer sich hier unwohl fühlt und gerne Pilze mag, kann diese auch frisch auf dem Wochenmarkt kaufen. Das heißt, einfach wegbleiben. Mir ist jedoch noch kein Übergriff auf Menschen im Landkreis bekannt, eine große Gefahr gibt es wahrscheinlich derzeit nicht. Wer im Wald ist, sollte freilich nicht in jeden verlassenen Winkel wandern, und bei einer Begegnung mit dem Wolf nicht wegrennen. Das ist derzeit nach „Expertenmeinung“ das richtige Verhalten. Ich hoffe nicht, das uns auch hier der Wolf eines Besseren belehrt, wie schon bei anderen Dingen, bei denen man der Meinung war, das dies nie passiert, zum Beispiel Übergriffe auf Pferde und Rinder.
Wollen die Jäger eigentlich auf den Wolf schießen?
Da gibt es gespaltene Meinungen. Die Jäger müssen jedenfalls auch weiterhin Wild jagen, um es zu regulieren. Vielleicht aber nicht mehr so viel wegen des Wolfs. Keiner will ihn ausrotten, auch ein Jäger nicht. Es gibt aber nicht viele Jäger, die unter den aktuellen Rahmenbedingungen den Wolf jagen wollen – ebenso wenig wie unter den Bedingungen, die Frau Lemke angedacht hat. Das ist unter anderem auf die Menschen zurückzuführen, die den Wolf schützen wollen. Da gibt es viel Hass, vor allem in den sozialen Medien. Manch einer sitzt vor dem Computer mit Chips und Bier und lässt einen Spruch ab. Jeder muss also mit sich selbst abmachen, ob er den Wolf bei Vorliegen einer Abschussgenehmigung bejagen will. Der Wolf auf jeden Fall ist ein Wildtier, das als zusätzlicher Unruhefaktor in der Kulturlandschaft zusätzlich bleibt und das Jagen natürlich schwieriger und anspruchsvoller macht.
Wald-Kinder-Tag im Jagdmuseum Wulff
Wald-Kinder-Tag im Jagdmuseum Wulff (Oerrel) in Kooperation mit der ROTHwild-Schule
Am 06.10.2023 fand der Wald-Kinder-Tag im Jagdmuseum Wulff in Oerrel statt. Die Organisation und Durchführung durch die ROTHwild-Schule unter Leitung der Kindheitspädagogin und Naturmentorin Verena Roth, wurde durch die Natur- und Waldpädagogin Silvia Horstkötter bei dem 5-stündigen Angebot unterstützt. Die beiden pädagogischen Fachkräfte gestalteten ein lehrreiches und kindgerechtes Programm für die 10 Teilnehmerkinder im Alter von 3 bis 6 Jahren. Auch drei Erwachsene nahmen an dem Angebot teil. Zunächst ging es spielerisch auf Wildschwein-Jagd im Außengelände. Anschließend galt es einige Tierrätsel zu lösen und die Lösungen in der Landschaftsdarstellung des Jagdmuseums zu finden. Da das Rätsel um den Rothirsch nicht gelöst werden konnte, begab sich die Gruppe gemeinsam auf Pirsch nach einem Hirsch und wurde im Wildtiergehege fündig. Durch das Sammeln von Waldschätzen wurde die kleine Waldwanderung zu einem weiteren Erlebnis dieses aufregenden Tages. Nachdem die kleinen Pirschgänger sich aus ihren Rucksäcken gestärkt hatten, ging es noch einmal auf große Reise nach Afrika (die Afrika-Halle des Museums). Hier mussten erneut tierische Rätsel gelöst werden. Viel zu schnell verging die spannende Zeit im Jagdmuseum. In der Abschlussrunde bekamen die Teilnehmer ein Entdeckerheft überreicht, sodass das tierische Rätseln auch zu Hause fortgeführt werden kann. Die beiden Pädagoginnen ernteten viel Lob für ihr Engagement am heutigen Tage und wurden bereits nach einer Fortführung solcher Kurse gefragt.
Das Jagdmuseum Wulff zeigt eine einzigartige Sammlung an Tierpräparaten die in den natürlichen europäischen Landschaftsdiadramen Wald, Moor & Seen, Feld und Gebirge dargestellt werden. Weiterhin gibt es im Jagdmuseum Wulff eine separate Afrikahalle und eine Waffenausstellung.
Frau Roth und das Jagdmuseum Wulff arbeiten auch in Zukunft in enger Kooperation zusammen und werden weitere lehrreiche Kurse für groß und klein auf den Weg bringen. Unter anderem ist bereits für Juli 2024 ein 2-tägiger Outdoor Erste Hilfe Kurs organisiert. Weitere Informationen und Anmeldungen sind unter info@rothwildschule.de möglich. Auf Anfrage sind zudem Kindergeburtstage inklusive einem umfangreichen wald-, natur- und wildnispädagogischen Programm möglich. Auch der Wild-Kinder-Tag kann von Gruppen auf Anfrage gebucht werden.