Jagd, Wild und Natur

Warum wir jagen…

Es gibt viele Gründe, Jäger zu sein und zur Jagd zu gehen: Jagd ist für uns tiefes Erleben der Natur, verantwortungsvolles Handwerk und Beutemachen, aber auch die Bereitstellung eines hochwertigen Lebensmittels. Jagd ist gelebte Nachhaltigkeit und erfolgreiches Modell für den Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen.

Jagd ist Natur- und Artenschutz!

In Deutschland ist noch keine Tierart, die dem Bundesjagdgesetz unterliegt, ausgestorben. Viele Tierarten wie Seeadler, Fischotter oder Seehund, Auer- und Birkhühner, Luchs und Großtrappen unterliegen dem Jagdrecht, sind aber ganzjährig geschützt und werden daher nicht bejagt. Aber: Da sie dem Jagdrecht unterliegen, gibt es eine gesetzliche Hegepflicht für Jägerinnen und Jäger in Deutschland. Seehund, Fischotter oder Seeadler profitieren durch die Jagdabgabe der Jäger – beispielsweise die Seehundstationen in Norden-Norddeich und Friedrichskoog wurden von Jägerinnen und Jägern in Deutschland gegründet oder mitgegründet und werden noch heute finanziell etwa bei der wissenschaftlichen Analyse oder durch direkte Maßnahmen vor Ort unterstützt. In den letzten Jahrzehnten haben Jägerinnen und Jäger in Deutschland ebenso mehrere hunderttausend Euro in den Artenschutz des Seeadlers investiert. Nicht zuletzt deshalb haben sich die Bestände erholt und das deutsche Wappentier konnte 2009 von der Liste der bedrohten Arten genommen werden.

Jäger wenden sehr viel Zeit und hohe private finanzielle Mittel auf, um Biotope für unterschiedlicheste Tier- und Pflanzenarten zu schaffen und zu erhalten.

Die Jägerschaft Gifhorn unterstützt mit vielen Aktivitäten ganz praktisch und konkret den Natur- und Artenschutz:

Jagd schmeckt!

Wildbret ist ein hochwertiges und heimisches Fleischprodukt der Jagd in Deutschland. Die Tiere ernähren sich nur von dem, was sie in der Natur finden und was ihnen schmeckt. Das sehr magere Wildfleisch (etwa 2 Gramm Fett pro 100 Gramm Muskel beim Reh im Winter) ist somit besonders lecker und zart – und zudem reich an essenziellen Omega-3-Fettsäuren, Vitaminen, Spurenelementen und kalorienarm.

Der Mythos, dass Wildbret aufwendig in der Zubereitung sei, stammt noch aus Zeiten, als es keinen Kühl- und Gefrierschrank in jedem Haushalt gab. Wildfleisch wurde vor dem 20. Jahrhundert auch noch gegessen, wenn der Fäulnisprozess schon eingesetzt hatte. Entsprechend lang musste es vorher mariniert, gebeizt und gegart werden, damit es schmackhaft wurde. Heute wird Wildbret wie herkömmliches Fleisch von Rind oder Schwein zubereitet. Es bedarf keiner besonderen Würz- oder Zubereitungsmethode und schmeckt gegrillt genauso lecker wie geschmort oder gebraten.

Heimisches Wild ist ein regionales Produkt, wenn es direkt vom örtlichen Jäger oder Förster bezogen wird.

Jagd dient allen!

Jäger übernehmen wichtige Aufgaben, die von hohem gesellschaftlichen Nutzen sind. Wir kümmern uns z.B. um die Vermeidung von Wildunfällen, aber auch um die Beseitigung von bei Wildunfällen getöteten Tieren. Wir unterstützen Wissenschaft und Forschung durch Mitwirkung bei der Zählung und dem Monitoring unterschiedlicherster Tierarten. Wir leisten einen wichtigen Beitrag bei der Bekämpfung gefährlicher Tierseuchen und wir sorgen dafür, dass die Wildschäden für unsere Land- und Forstwirte in erträglichem Rahmen bleiben.

Und das alles machen wir in unserer Freizeit und zum großen Teil mit privaten finanziellen Mitteln.

Jagd ist Kulturgut und Tradition

Jagd ist ein gelebtes, Jahrtausende altes, traditionsreiches Kulturgut, mit Hörnerklang, eigener Sprache, Malerei und Kunsthandwerk. Jagd inspiriert Kunstschaffende seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte – bis heute und in Zukunft.Die Jagd ist die älteste Form nachhaltiger Nutzung natürlicher Ressourcen.Sie ist in unseren Kulturlandschaften für den Natur- und Artenschutz unverzichtbar und ein aus Jahrtausenden gewachsenes und sich ständig weiterentwickelndes, schützenswertes Kulturgut.

Diese Kultur und Tradition bewahren wir, ohne uns dabei neuen Entwicklungen und gesellschaftlichen Veränderungen zu verschließen – unter anderem auch im Jagdmuseum Oerrel.

Jagd ist tiefe Verbundenheit mit der Natur

Inmitten einer komplexen, zunehmend naturentfremdeten Gesellschaft und einer durch Industrie, Verkehr und Bebauung geprägten Kulturlandschaft ermöglicht Jagd für uns ein tiefes Erleben der Natur und eine intensive Wahrnehmung und Einbindung in die natürlichen Kreisläufe von Wachsen, Werden, Gedeihen, aber auch Vergehen und Sterben.

 

 

 

 

 

Quellen und weitere Fakten:

www.jagd-fakten.de

www.jagdverband.de