Der Parforcehornchor feiert sein zehnjähriges Jubiläum mit einem Konzert und 400 Gästen.
Auf dem Hof von Ernst-Dieter Meinecke in Barwedel spielte der Parforcehornchor am Wochenende ein Jubiläumskonzert vor 400 Gästen.
Burkhard Ohse für die Gifhorner Rundschau
Barwedel: Am Anfang stand ein Versprechen. Da hatte Günther Kaufmann, passionierter Jäger und Jagdhornbläser, bereits 22 Jahre Parforcehornblasen hinter sich. Allerdings in Celle, denn im Landkreis Gifhorn gab es zwar Jagdhorn-, aber keine Parforcehornbläser. „Wenn die beiden Jägerschaften fusionieren, gründe ich einen Parforcehornchor“, versprach Kaufmann damals.
Das war 2010. Gespräche über eine Fusion wurden aufgenommen, die Fusion 2012 vollzogen, und Kaufmann löste sein Versprechen ein. Am Wochenende feierten die Musiker nun ihr zehnjähriges Bestehen auf dem Hof des ehemaligen Jägerschaftsvorsitzenden Ernst-Dieter Meinecke in Barwedel.
Auf dem weitläufigen Anwesen versammelten sich mehr als 400 Gäste samt artigen Hunden, die dem Jubiläumskonzert lauschen und sich gleichzeitig den Garten anschauen wollten. „Wir haben keine Quotenfrau“, erklärte Kaufmann zur Begrüßung. Denn den acht Bläsern stehen sieben Frauen gegenüber. Die unterschiedliche Intonation durfte das Publikum auch bei einem der Stücke genießen, als einmal die Männer, dann die Frauen musizierten.
Los ging es nach einer musikalischen Begrüßung mit dem Diana-Marsch zu Ehren der Göttin der Jagd. Dazu ging es über vier Jahrhunderte europäischer Musikgeschichte. Eine Herausforderung, so Kaufmann, das alles in ein gut einstündiges Konzert zu packen. „Wir sind keine Profis“, erklärte er. Aber, wie einst Lessing über einen Baum mit den unterschiedlichen Blättern beschrieb, bilden die unterschiedlichen Akteure des Chores einen ganz eigenen Klangkörper. Dabei stehen die einsilbigen männlichen Vornamen des Chores für Takt, die zweisilbigen für den Rhythmus und die weiblichen Vornamen, gänzlich mindestens dreisilbig, für die Musik.
Neben dem Chor war auf einem Ständer ein Eindruck über die Entwicklung des Musikinstruments vom Urhorn bis zum Parforcehorn zu sehen. Die Motivation Kaufmanns, eine Parforcehornbläsergruppe in Gifhorn zu gründen, hatte auch einen ganz praktischen Zweck: 22 Jahre lang Fahrten nach Celle, 200 bis 300 Kilometer pro Woche, waren genug. „Gifhorn liegt näher.“ Und bei diesem Instrument müsse man sehr regelmäßig und diszipliniert üben, um die musikalische Qualität zu halten.
In aller Freundschaft verließ er den Celler Chor, der bei diesem Konzert ebenfalls anwesend war. Allerdings reißt der Chor auch so viele Kilometer ab, weil er deutschlandweit Auftritte hat, unter anderem schon in der Frauenkirche in Dresden. Die Reihe der Konzerte – viele davon bei Hubertus-Messen, die den jeweiligen Zuhörern immer noch im Gedächtnis sind – erfuhren die Gäste beim Konzert. Die kamen aus dem ganzen Landkreis und darüber hinaus.
In Meineckes naturnahen und artenreichen Garten fanden sich zudem Bäume mit den Anfangsbuchstaben des gesamten Alphabets, die Christine Meinecke im Laufe der Jahre angepflanzt hatte – eine Herausforderung für die Botaniker. Darüber hinaus war die Jägerschaft Wolfsburg mit einem Informationsstand vertreten und Lars Meinecke hatte ein reichhaltiges Angebot an landwirtschaftlichen Produkten bis zum Imbiss vorbereitet.