Der Hegering Sprakensehl stellt sich vor

Hegeringleiter

Eike Michels

Hagener Dorfstraße 5
29365 Sprakensehl

Tel.: 05837-1347

Weitere Vorstandsmitglieder:

  • Hartmut Niebuhr, Sprakensehl (stellvertretener Hegeringleiter)
  • Michael Müller, Sprakensehr (Schriftführer)
  • Ines Damerau, Bokel (Kassenwart)
  • Dennis Becker, Sprakensehl (Hundeobmann)
  • Christian Holweg, Sprakensehr (Schießwart)
  • Peter David, Sprakensehl (Öffentlichkeitsarbeit & Naturschutz)

Der Hegering Sprakensehl ist der nördlichste Hegering des Landkreises Gifhorn und umfasst rund 5600 ha Fläche, wovon etwa 3200 ha Waldfläche sind ( = 57%). Diese Fläche teilt sich auf in 31 Reviere, was wiederum eine durchschnittliche Reviergröße von ca. 180 ha entspricht.

Zahl der Mitglieder und Förderer: 105 Personen

Schwerpunkt der Bejagung (im Sinne einiger Revierinhaber), sowie die Wertbemessung der Reviere bildet überwiegend das Rotwild.

Bedeutsam dafür sind allerdings auch die an den Hegering angrenzenden großen Waldgebiete. Diese erstrecken sich von den Niedersächsischen Landesforsten in die Landkreise Uelzen und Celle und ziehen sich fort bis in die Raubkammer in den Soltauer Raum.

Zu 100% der Reviere wird das Rotwild in der Rotwildhegegemeinschaft Sprakensehl bewirtschaftet, welche insgesamt 3,5 Hegeringe + Landesforsten beinhaltet und damit den Grundstein für eine gute Organisation legt.

Man kann anhand der letzten Jahre von einer Strecke von 50 Stück Rotwild/Jahr innerhalb des Hegeringes Sprakensehl ausgehen. Durch die inzwischen sehr stabilen Rotwildbestände ist hierbei allerdings von einer steigenden Streckentendenz in den nächsten Jahren auszugehen.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Schwarzwildbejagung bzw. -problematik. Seit Jahren droht uns dieselbe Gefahr: die Schweinepest. Nicht zu vergessen sind auch die Schäden auf Acker- und Grünlandflächen.

Mit Hochdruck wurde und wird immer wieder auf eine starke Schwarzwildbejagung hingewiesen. Doch eine langsame Voranschreitung gut organisierter Drückjagden, sowie angagiertes Jagen vom Ansitz aus, ließen in der kürzeren Vergangenheit keine massiven Sauenbestände entstehen.

Gab es in den 90er Jahren mal eine Rekordstrecke von über 300 Sauen, so sind es in den letzten 5 Jahren trotz scharfer Bejagung nur 150 Sauen im Durchschnitt geworden (2008/09 aber über 200). Hier darf man die Statistik natürlich nicht überbewerten, zumal das Risiko einer Überpopulation (= u.a. eine Seuchengefahr) gerade bei den rasch reproduzierenden Sauen immer gegeben ist.
Die Rehwildstrecke steigt langsam laufend an; waren es vor 10 Jahren rund 100 gestreckte Rehe im Jahr, so sind es inzwischen gut 150 erlegte Rehe/Jahr. Die nachhaltige Bewirtschaftung dieser Wildart lässt auch in Zukunft noch höhere Jahresstrecken erwarten.


Damwild
spielt mit vielleicht 5 erlegten Stücken innerhalb der letzten 10 Jahre keine Rolle.

Schalenwild und ihre Stärken:

Wenn der Rothirsch die 200 Punkte erreicht, gehört er sicherlich zur Spitzenklasse unseres Hegeringes. Es gab allerdings auch bereits Hirsche, die die 200 Punkte-Marke überschreiten konnten.
Einen 5jährigen oder älteren Keiler zu erlegen ist auch im Sprakensehler Raum die Ausnahme. Es wurden aber schon Hauptschweine mit bis zu 150kg aufgebrochen bzw. Keiler mit über 120 Punkten (Goldmedallie) erlegt.
Böcke mit einem Gehörngewicht von 300g gelten hier als extrem selten, aber nicht als unmöglich.

Niederwild:

Leider wird dem Niederwild anhand des Schwergewichtes Schalenwild keine große Bedeutung und Beachtung eingeräumt. Zu gravierend wären wohl die zusätzlichen Störungen insbesondere beim Rotwild.

Das Jagen ohne große Störungen wie z.B. Fallenjagd kostet wiederum Zeit oder ist anhand der steigenden Tendenz von auswärtigen Jäger und Revierinhabern (von 31 Revieren sind nur noch 10 in „einheimischer Hand“) nicht realisierbar.

Dabei ist die Wichtigkeit des Niederwildes gerade für die Politik und Öffentlichkeit noch nicht erkannt worden. Der Hegering besitzt immerhin über 40% Feldfläche und damit auch Potenzial für einen Niederwildbestand. Es gäbe durchaus die Möglichkeit den Hegering Sprakensehl in 4 Feldsektoren einzuteilen. Diese 4 Zonen sind jeweils durch Wälder und Dörfer getrennt und bilden eigentlich jeweils ein eigenes Niederwildvorkommen mit dem entsprechenden, möglichen Niederwild/-management.

Die Erfahrung aus dem Jagdjahr 05/06 zeigte, dass bei einer scharfen Bejagung z.B. im Raubwildbereich eine Strecke von über 40 Raubwildkreaturen in nur einem Sektor absolut realistisch sind. Bei konsequenter Bejagung sollte auch in absehbarer Zeit eine Streckensteigerung wie z.B.beim Hase zu möglich sein.
Die Praxis sieht allerdings so aus, dass im gesamten Hegering keine 10 Hasen/Jahr zur Strecke kommen, wovon etwa 70% dem Straßenverkehr zum Opfer fallen. Dem gegenüber stehen ca. 65 erlegte Füchse/Jahr. Sonstige Raubwildbejagung gilt als bedeutungslos.

Kaninchen tauchten seit langem mal wieder auf der Abschußliste auf und wer Rebhühner zu sehen bekommt kann sich als glücklich schätzen.

Wer Wasser im Revier hat bejagt auch Enten (Jahresstrecke rund 30 Enten/Jahr) und wer sich um den Abschuß von Ringeltauben kümmern würde, hätte sicherlich eine hohe Taubenstrecke in Aussicht (im Jahr 05/06 wurden 147 Tauben erlegt, sonst liegt Schnitt nur bei 60 Tauben/Jahr).

Um die Jagd auf Ringeltauben und auch Krähen und Elstern (bedauerliche Durchschnittsjahresstrecke von nur 20 Krähen/Elstern im Jahr) zu forcieren ruft der Hegering Sprakensehl (bereits seit 10Jahren) zu einen Taubentag auf. Dieser findet im Februar statt, also außerhalb der „großen“Jagdzeit und soll alle Reviere aufrufen sich daran zu beteiligen. Gejagt wird einen Vormittag lang und endet mit gemütlichem Ausklang.
Bemerkenswert ist, dass im gesamten Hegering noch kein Waschbär oder Marderhund gestreckt wurde. Dies passt aber in das Bild der passiven Niederwildbejagung.

Fazit der jagdlichen Struktur im Hegering Sprakensehl:

Das Schalenwild wird weitgehend anständig und effektiv bejagt.

Im Bereich des Niederwildes fehlen insgesamt gesehen die Impulse einer nachhaltigen und freudigen Bejagung. Oder besser: anhand des Schalenwildschwerpunktes fehlen schlichtweg Jäger, die sich mit dem Niederwild beschäftigen. Dabei würden schon einige wenige ausreichen, die relativ störungsfrei in den einzelnen Feldsektoren effektiv jagen könnten.Zusätzlich fehlen Jäger oder Naturfreunde, die ein vom Hegering angesprochenes Rebhuhnprojekt mit gestalten würden.
Das Thema Fallwild, insbeondere auf Straßen verunfalltes Wild, ist zwar vorhanden (etwa 10% der Gesamtstrecke), aber glücklicher Weise als nicht so extrem anzusehen.

Weiteres vom Hegering:

Um vom Hegering aus der Niederwildbejagung Nachdruck zu verleihen wurde im Laufe der Jahre hilfreiches Werkzeug zum ausleihen angeschafft. Dazu gehören u.a. Eberswalder Jungfuchsfallen, ein Hüttenuhu und ein KK-Gewehr.

Außerdem wurde zu Fallenlehrgängen die finanzielle Unterstützung angeboten.
Ganz aktuell, aber auch nach langer Tüftelei, ist eine Art Hundeversicherung entstanden, die Hundeführer bei verunfallten Hunden finanziell helfen soll.
Bis vor kurzem wurde einmal jährlich eine Tagesfahrt mit dem Hegering angeboten. Aus mangelndem Interesse wurde diese Aktivität auf Eis gelegt.

Ähnlich zu sehen ist die Motivation zu einer jährlichen Revierinhaberversammlung, die wohl nun nur noch alle 3 Jahre stattfinden wird.
Als fester Bestandteil sind die Waldjugendspiele mit der Grundschule Sprakensehl zu sehen. Einmal jährlich wird vom Hegering ein Tag im Wald organisiert um den Kinder vieles rund um den Wald zu zeigen, zu erklären oder spielerisch nahe zu bringen.
Im Moment sieht es so aus, dass im Bereich des jagdlichen Schießens die beste Zeit des Hegeringes gewesen ist. Es konnte durchaus in der Vergangenheit der eine oder andere Siegerpokal bei Meisterschaften errungen werden, auch als Siegermannschaft im Hegeringvergleichschießen. Durch die Schließung des Weddersehler Schießstandes hat sich in den hiesigen Reihen noch keine Ordnung gefunden, die auf einen geregelten Schießbetrieb in Westerbeck hinleiten lässt.

Zwar wurde jährlich ein hegeringinterner Schießtag angeboten, aber die Teilnahme erwieß sich immer als äußerst gering.

Zukünftige Themen innerhalb des Hegeringes werden wahrscheinlich sein:

  • Rehwildhegegemeinschaft ja/nein
  • im Auge bleibt weiterhin das Niederwild und deren Möglichkeiten
  • „Neubürger“ in unseren Revieren, wie z.B. Wolf, Marderhund
  • Unterstützung /Organisation (z.B. Hunde) von revierübergreifende Jagden
  • A39 und deren Zubringer
  • mit der Zeit gehen! Das soll heißen; Klimaänderung, Gesetze, Störungen in den Revieren, Änderung der Strukturen, wie z.B. Altersklassen im Hegering und revierbedingte Veränderungen

Waidmannsheil
Eike Michels (Hagen, Hegeringleiter)