Die Hochwild Hegegemeinschaft Ringelah-Müsse stellt sich vor:

Das Rotwild zieht schon seit Jahrhunderten seine Fährten durch das Gebiet der heutigen Hegegemeinschaft. Schon unsere Vorfahren konnten hier manch starken Hirsch erlegen. Auch das Kahlwild als Zuwachsträger fand die ihm zustehende Aufmerksamkeit, die zu einem gesunden Aufbau dieser Wildart erforderlich ist.

Da jedoch jeder Revierinhaber nur seinen eigenen Bestand betrachtete, konnte so natürlich von einer modernen Bewirtschaftung noch nicht die Rede sein. Das Rotwild wandert, ganz besonders zur Brunft. So hatten viele Jäger fälschlicherweise den Eindruck, dass in ihren Revieren Rotwild zu jeder Jahreszeit vorkam und natürlich auch erlegt werden konnte. Wie wir heute wissen, bedeutete diese Einschätzung fast den Untergang der Rotwildpopulation im heutigen Gebiet der Hegegemeinschaft.

Der Geduld und des unermüdlichen Einsatzes ihres Vorsitzenden Jürgen Laue sen. ist es zu verdanken, dass heute wieder ein gesunder Bestand vorhanden ist. Nach vielen Gesprächen – „steter Tropfen höhlt den Stein“ – kam es im Oktober 1999 dann zur Gründung der HHG Ringelah-Müsse.

Diesen Kampf hat Jürgen Laue jedoch nicht alleine führen müssen. Ihm zur Seite standen stets unser damaliger KJM Walter Schulz und der ehemalige Leiter des FA Fallersleben Jürgen Schröder. Auch im Landwirtschaftsministerium stieß man auf Wohlwollen und so erteilte die Landesbehörde die erforderliche Genehmigung zur Gründung der Hochwild-Hegegemeinschaft.

Im Jahr der Gründung – also 1999 – gehörten 56 Reviere aus den Hegeringen Gr. Oesingen, Gifhorn, Meinersen, Hohne und Flotwedel zur HHG. Da Hohne und Flotwedel im Landkreis Celle liegen und dort andere Bejagungsrichtlinien als im LK Gifhorn vorlagen, mussten auch diese  „angepasst“ werden. Die Gesamtfläche umfasste damals ca. 20.000 ha, wovon ca. 7.500 ha im LK Celle liegen.

Nachdem die Skeptiker unter den Revierinhabern gemerkt hatten, dass die Hegegemeinschaft eine „gute Sache“ ist, schlossen sich immer mehr Reviere der HHG an, sodass heute insgesamt 104 Reviere aus 9 Hegeringen auf einer Gesamtfläche von rd. 30.200 ha zusammen das Rotwild bewirtschaften.

Waren es anfangs „nur“ 18 Stück Rotwild, davon 8 Hirsche, die freigegeben und auch erlegt wurden, so können heute bereits 137 Stücke, davon 62 Hirsche freigegeben werden.

Seit der Gründung wurden bereits 34 Hirsche der Klasse I, 21 Hirsche der Klasse II, 167 Hirsche der Klasse III, 178 Hirschkälber sowie 503 Stück Kahlwild erlegt.

Nach Auflösung parallel bestehender Schwarzwildringe findet diese Wildart seit dem Jahre 2004 auch in der HHG Ringelah-Müsse besondere Beachtung. Neben der reinen Stückzahlerfassung besteht Vorzeigepflicht, sodass auch hier eine genaue Aussage über die Altersklassen innerhalb der Schwarzwildstrecke möglich ist.

Seit 2004 wurden insgesamt 4.627 Stück Schwarzwild erlegt. Hierin enthalten sind 124 Keiler der Klasse I + II.

Die Mitglieder der Hegegemeinschaft haben sich mit Anerkennung der Satzung zu einer verantwortungsvollen Bejagung beider Wildarten verpflichtet.

Hoffentlich kann dieses Ziel, auch wenn es Veränderungen in der Politik geben sollte, noch lange so weiter verfolgt werden.

(Text: Erika Bertram)