Versammlung in Tülau: Rückgang bei Rot-, Dam- und Schwarzwild verzeichnet
Jens-Torben Trump (links), Leiter des Hegerings Brome, ehrte bei der jüngsten Versammlung langjährige Mitglieder. Fotos: Ohse
Tülau/Brome – Über einen Rückgang der Strecke, vor allem beim Reh- und beim Schwarzwild, berichtete der Vorsitzende des Hegerings Brome, Jens-Torben Trump, bei der Jahreshauptversammlung im Tülauer Gasthaus Glupe. Gründe dafür seien nicht eindeutig zu finden, sagte er. Es könne am Wolf liegen, aber auch an zunehmender Unruhe durch neue Nacht-Jagdtechnik.
„Der Wolf ist ins Jagdrecht aufgenommen worden, was für uns praktisch nichts ändert. Er wird uns aber noch länger beschäftigen“, mutmaßte Trump. Technik in Form von Drohnen werde auch zur Rehkitzrettung eingesetzt. So habe man auf einer Fläche von 150 Hektar 34 Kitze, ein Damwild und etliche Rebhühner innerhalb von zwölf Tagen gerettet. Bei der Wildtiererfassung haben fast alle Jäger des Hegerings mitgemacht. Das sei eine unverzichtbare Grundlage für die gesellschaftliche Diskussion und politische Entscheidungen, bekräftigte Trump.
Das Hegering-Event wird in diesem Jahr nicht stattfinden, kündigte der Hegeringleiter an. Denn in diesem Jahr soll das Drömlingsfest auf der Burg Brome stattfinden. Das „Heimspiel“ findet vom 8. bis zum 10. September statt. Angela Heider, Schriftführerin der Jägerschaft, berichtete von den Schießerfolgen der Jungjäger, die auf Bundes-, Landes-, Kreis- und Bezirksmeisterschaften überall den ersten Platz errungen haben. Der Schießstand der Jägerschaft in Westerbeck werde derzeit saniert. Ab Mitte März könne man wieder auf den laufenden Keiler schießen. Die Jägerschaft hat derzeit 2046 Mitglieder. Kreisjägermeister Karsten Lacü rief dazu auf, alle Vorkommen von Wolf und Goldschakal zu melden. Er wies zudem auf das Verbot der Verwendung von Bleischrot in der Nähe von Feuchtgebieten hin.
Weil es beim Rot- und beim Damwild einen Rückgang gebe, kündigte Burkhardt Düsterhöft an, die Abschusszahlen herunterzunehmen. Auch beim Schwarzwild gebe es einen Rückgang, sagte der Schwarzwildbeauftragte Klaus Fehse. Die Strecke war im vergangenen Jahr um 50 Prozent niedriger als noch 2019. Den Abwärtstrend schrieb er der Witterung, Krankheiten und natürlichen Feinden wie dem Wolf zu. „Wir haben in allen Revieren mehr Wölfe“, sagte er. Die afrikanische Schweinepest spiele dagegen keine Rolle.
Auch künftig sollen „starke Stücke“ und führende Bachen geschont und eher Frischlinge und schwache Überläufer geschossen werden. Weiterhin hat der Hegering keinen Hundeobmann. Die Betreuung übernehmen die Obleute der Hegeringe Werder und Boldecker Land. Das Amt des Schwarzwildbeauftragten gab Fehse ab. Zu seinem Nachfolger wurde Philipp Niehs gewählt.
Neue Obfrau für das Jagdhornblasen wurde Nina Zenk. Als Termin gab Trump den 10. Juni bekannt. Da soll das Hegering-Schießen stattfinden. Ende 2024 wird der Hegering die Fuchsjagd ausrichten. ard