Bezirksversammlung der Jägerschaften des Bezirks Braunschweig in Gifhorn

Zu ihrer diesjährigen Versammlung trafen sich Vorstandsmitglieder und Kreisjägermeister der  17 Jägerschaften des Bezirks Braunschweig in der Landesjägerschaft Niedersachsen in dem „Tor zur Südheide“, Landkreis Gifhorn. Die Jägerschaft Gifhorn richtete das Treffen aus und Bezirksvorsitzender Hans Hesse begrüßte die Anwesenden zunächst in Dedelsdorf-Oerrel. Dort befindet sich das „Jagdmuseum Wulff“ (www.jagdmuseum-wulff.de), in dem eine der größten Trophäensammlungen Europas auf rund 650 qm präsentiert wird.

Nach dem ausführlichen Museumsrundgang unter kompetenter Führung durch die Räumlichkeiten, in denen sich die Jäger informieren ließen über:  Landschaftsdiorama, Waffenraum, Trophäengalerie, Afrikahalle und Kaminzimmer verabschiedeten sich die Teilnehmenden dankbar und trugen sich mit den Worten „…wir sind alle begeistert von diesem wunderbaren Museum…“ in das Gästebuch des Hauses ein.

Im Gespräch (v.l.n.r.): Dr. Dieter Hildebrandt (Jägerschaft Göttingen, stv. Bezirksvorsitzender), Hans Hesse (Jägerschaft Goslar, Bezirksvorsitzender), Ernst-Dieter Meinecke (Jägerschaft Gifhorn), Ralf G. Rahnert (Jägerschaft Northeim)

Die Weiterfahrt zur Fortführung der Bezirksversammlung in den 27 km entfernten Ort Westerbeck (Gemeinde Sassenburg) gestaltete sich etwas schwierig, da ausgerechnet zu der Zeit Orkan Xavier „wütete“ und einige Straßen wegen umgestürzter Bäume blockiert waren. Jedoch kamen alle Versammlungsteilnehmer wohlbehalten auf der Schießanlage der Jägerschaft Gifhorn im Schulungsraum an.

Nach einer kurzen Pause mit Kaffee und Kuchen eröffneten Hans Hesse und sein Stellvertreter, Dr. Dieter Hildebrandt pünktlich die Sitzung, begrüßten alle hinzugereisten Jägerschaftsvertreter und begannen mit der Abarbeitung der zwölf Tagesordnungspunkte.

Die Begrüßung der Jägerschaft Gifhorn übernahm der stellv. Vorsitzende, Dr. Hartmut Kolbe. Er sprang für den Vorsitzenden, Ernst-Dieter Meinecke ein. Dieser musste rasch auf seinen Hof, da der Orkan dort Sachschaden am Haus anrichtete.

Herr Dr. Kolbe berichtete, dass die Jägerschaft Gifhorn die zweitgrößte des Landes ist, ca. 1.900 Mitglieder hat, die sich in 19 Hegeringen verteilen. Highlights in der Jägerschaft sind das gerade besuchte Museum und die Schießanlage mit dem auf das Modernste ausgestatteten Schulungsraum.

Jährlich finden sowohl ein achtmonatiger JungjägerInnenkurs mit ca. 30 Personen und ein sechswöchiger Kompaktkurs mit ca. 10 Personen statt. In seinem Resümee sagte er: „Ich beobachte die jagdpolitische Entwicklung mit Sorge, aber auch mit Hoffnung.“

Vortrag (v.l.n.r.): Dr. Hartmut Kolbe, Erika Bertram, Joachim Fricke, Jürgen-Hinrich Kohrs (alle Jägerschaft Gifhorn), Dr. Dieter Hildebrandt (Jägerschaft Göttingen), Hans Hesse (Jägerschaft Goslar)

Im Anschluss informierte Kreisjägermeister Jürgen-Hinrich Kohrs die Anwesenden darüber, dass die Jägerschaft Gifhorn über eine jagdbare Fläche von etwa 130.000 ha verfügt. Einige Jagden sind  außerhalb des Landkreises verpachtet. Es gibt Schwarzwild (inges. 3000-3500 Stücke) und Rehwild überall, wobei beim Rehwild ca. 20 % als Fallwild zu beklagen waren. Leider gibt es immer weniger Niederwild und  davon wurden über 50 % tot auf den Straßen aufgefunden. Die Bestände an Rot- und Damwild waren stabil.

In der Folge wurden die Punkte der Tagesordnung behandelt, die überwiegend aus Berichten der Landesjägerschaft und des Deutschen Jagdverbandes e.V., des Bezirksvorsitzenden, der Bezirksobleute und der Jägerschaften bestanden. Natürlich war auch der Wolf ein großes Thema. Die Anwesenden waren der Meinung, dass der „Masterplan nach dem schwedischen Modell“ eine Problemlösung darstellen könnte.

Auf die Brisanz der der „anrollenden“ Afrikanischen Schweinepest wurde ausdrücklich hingewiesen. Zurzeit wurde sie in Tschechien, ca. 300 km vor Deutschland nachgewiesen. Mit Sicherheit ist davon auszugehen, dass sie auch bei uns ankommen wird. Alle Revierinhaber müssen dahingehend motiviert werden, Schwarzwild drastisch zu bejagen.

Zum Abschluss informierte Vorsitzender Hans Hesse, dass der nächste Bundesjägertag vom 08. bis 10. Juni 2018 in Bremen stattfinden wird.

Er dankte der Jägerschaft Gifhorn für Ausrichtung, Betreuung und Bewirtung der Versammlung und deren Mitgliedern. Der Abend klang bei einem gemeinsamen Wildgulaschessen und der einen oder anderen Orkanböe im Freien aus.

Bericht: Angela Heider