Schalenwild-Strecke sinkt weiterhin bei allen Arten extrem.
Treue Mitglieder ausgezeichnet.
Hegeringleiter Eike Michels (r.) zeichnete Dr. Hartmut Kolbe (v.l.), Michael Müller,
Hans Kruse und Michaela Düvel für ihre langjährige Mitgliedschaft aus. Foto: privat
Sprakensehl – Hegeringleiter Eike Michels eröffnete am vergangenen Freitag vor etwa 50 Zuhörern die Jahreshauptversammlung des Hegerings Sprakensehl. Berichtet wurde über Aktivitäten und Entwicklungen seit der letzten Versammlung im Juni 2022.
Michels kritisierte mit klaren Worten den derzeitigen Zustand der Jagd. Alte, aber bewährte Traditionen drohten „zu zerbröckeln“. Die kürzlich legalisierten modernen technischen Mittel förderten die Unruhe in den Revieren durch Verlängerung der Jagdmöglichkeit in den Nachtstunden. Darüber hinaus führten die Verkürzung und Veränderung der Schonzeiten beim Schalenwild zu einer Verschärfung des Jagddrucks. „Politisch ist der jagdliche Druck auf Schalenwild gewünscht“, begründete der Hegeringleiter diese Entwicklung. Da spiele auch der Schutz des Wolfs eine wesentliche Rolle.
Die Folgen dieser Umstände spiegeln sich in der Streckenstatistik wider. Die Schalenwild-Strecke ist im zweiten Jahr in Folge bei allen Arten extrem gesunken. Von ähnlichen Entwicklungen in anderen Hegeringen des Landkreises wusste auch der anwesende stellvertretende Kreisjägermeister Frank Kolbe zu berichten.
Dennis Becker, Obmann für Hundewesen im Hegering, stellte nach seinem Bericht über Ausbildung und Prüfungen die Frage nach dem Für und Wider, sich einen Jagdhund zuzulegen. Becker ging auf die zahlreichen wichtigen Aspekte dieser Entscheidung ein – von der Wahl der Rasse bis zur Familientauglichkeit des Hundes und zur Hundetauglichkeit der Familie. Eine der wichtigsten Voraussetzungen sieht der Referent darin, dass dem zukünftigen Jagdhelfer ausreichend jagdliche Betätigung geboten werden kann. Orientierungshilfe finden Hundeführer bei Zuchtverbänden und den Hundeobleuten vor Ort. Der Erwerb von Hundewelpen aus Schwarzzuchten wurde generell und begründet abgelehnt.
Hegeringleiter Michels dankte Michael Müller für seine Tätigkeit als Schriftführer. Simone Füller wurde als Nachfolgerin von der Versammlung einstimmig gewählt.
Die Landesjägerschaft Niedersachsen ehrte Hans Kruse für 65 Jahre, Dr. Hartmut Kolbe für 60 Jahre sowie Michaela Düvel und Michael Müller für jeweils 25 Jahre Mitgliedschaft.
Der Expertenvortrag von Gunnar Petrikat richtete sich an alle, die mehr über Theorie und Praxis von Schalldämpfern erfahren wollten. Dabei wurden auch medizinische Grundlagen berücksichtigt. Der Schutz des Gehörs und damit das Recht auf körperliche Unversehrtheit führten dazu, dass die Verwendung eines Schalldämpfers bei der Jagd seit einiger Zeit per Landesjagdgesetz erlaubt ist.