Stellvertreter Klaus Fehse nach 46 Jahren Vorstandsarbeit verabschiedet
Brome – Der Hegering Brome hat einen neuen Leiter. In das aufgrund eines Todesfalls vakante Amt wurde während der Jahreshauptversammlung im Gasthaus Glupe einstimmig Jens-Torben Trump aus Tülau gewählt. Auch der Stellvertreterposten wurde besetzt. Nach 46 Jahren im Vorstand trat Klaus Fehse, der bisher die kommissarische Leitung innehatte, von seinem Amt zurück.
Seit 1976 hatte Fehse zunächst und bis 1993 das Amt des Schriftführers inne, bevor er 1993 stellvertretender Hegering-Leiter wurde. 2003 führte er zudem das Schwarzwildmonitoring ein und engagierte sich in der Bläsergruppe. Für Fehse wählte die Versammlung Karsten Böse, wiedergewählt wurde Kassierer Jörg Gäde. Gewählt wurde auch Elisabeth Reich. Damit ist der Vorstand wieder komplett. Nicht so sieht es bei den Obleuten aus. Für das Hundewesen trat Kay Bannier nicht mehr an, und auch für den Naturschutz und die Jagdhornbläser fand sich niemand. Obmann für das Schießwesen bleibt Holger Jelpke, Fehse übt das Amt des Obmanns für das Schwarzwild-Monitoring weiter aus.
Dass das derzeit besonders wichtig ist, zeige die Afrikanische Schweinepest, mit der die Aufgaben demnächst weiter steigen werden, sagte Trump. In seinem letzten Bericht zog Fehse Bilanz über die letzten zweieinhalb Jahre. „Das war für uns coronabedingt versammlungs- und eventlos. Erst im letzten Herbst und diesem Frühjahr konnten wir wieder Jagdpächter-Versammlungen abhalten.“
Mehr Wölfe in der Region als gedacht?
In den Revieren der Jäger wurden seit September 2020 mehrere Wolfsspuren in den Revieren entdeckt. Opfertiere mit Kehlbiss, ein im Straßenverkehr getöteter Wolf, zwei getötete Kälber und mehrere Wolfsaufnahmen (gemacht von Wildkameras) und Sichtungen in freier Natur sind belegt. „Wir haben mehr Wölfe als uns in der Öffentlichkeit berichtet wird“, sagte Fehse. „Die Landschaft des Naturschutzgebietes Drömling ist abhängig vom äsenden Wild und frei grasendem Weidevieh. Beides kann man nicht einpferchen, wenn man Naturschutzziele erreichen will“, merkte Fehse an.
Ebenfalls kritisierte Fehse die ganzjährige Jagdzeit auf Rehböcke. Die „größten Vogelräuber“, wie Krähe und Elster, genießen dagegen „ausgedehnte Schonzeiten von fast einem halben Jahr“, während der Rückgang der Vogelarten unaufhörlich voranschreitet. Die Jäger seien nicht nur Naturnutzer, sondern auch Naturschützer, stellte er klar.
Durch viele Maßnahmen würden viele Tiere geschützt, angefangen von Insekten bis hin zu Kitzen oder Bodenbrütern.

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Jens-Torben Trump (2.v.r.) ist neuer Hegeringleiter. Klaus Fehse (3.v.l.) legt sein Stellvertreter-Amt nach 46 Jahren nieder.

Bei der Jahreshauptversammlung des Hegerings Brome wurden auch zahlreiche Mitglieder geehrt. Darunter wurden auch einige Jägerbriefe verteilt. Fotos: ohse
Auf einen Blick
Ehrungen: Heinrich Lange (Tülau, 50 Jahre Mitgliedschaft), Wilfried Klopp (Zicherie), Jörg Ritzmann (Zicherie), Bernhard Deutsch (Zicherie, alle 40 Jahre), Andreas Kramer (Brome, 25 Jahre), Wilfried Röbbel (Voitze, Ehrenmitglied).
Jägerbriefe: Thilo Köllner (Brome), Jan-Phillipp Bannier (Croya), Thies Hendrik Flegel (Zicherie), Alma-Mara Hagemann (Croya), Georg Johannes von Helmst (Croya), Wilhelm Pape (Tülau), Fides Sophia Schulze (Wiswedel), Leif Schulze (Tülau), Dirk Wiesejahn (Tülau), Katrin Jahnkow (Croya).