Jagd, Wild und Natur
Ein Wolf im Klassenzimmer
Ist der echt?! Diese Frage hörte sich so oft an diesem Tag, verbunden mit großem Erstaunen der Kinder, wie ein Wolf „in echt“ aussieht.
Ich durfte mir das Wolfspräparat (eine Fähe, knapp ein Jahr alt) von Herrn Laser, dem Wolfsberater aus Gifhorn, für diesen Zweck ausleihen, auch an dieser Stelle nochmal ein großes Dankeschön hierfür!
Ich besuchte am 24. Januar 2025 die Realschule in Calberlah und erzählte den drei 5. Klassen etwas über den Wolf und den Hund. Aussehen, Verhalten, Unterschiede Wolf und Hund, Domestizierung, etc., es waren viele Themen, die die Kinder alle sehr gut annahmen und viele gute Fragen stellten. Am interessantesten fanden die Kinder das Thema wie sich ein Rudel zusammensetzt, da sie es aus Kinderfilmen und dem Alpha-Wolf, der sich dort die stärksten Wölfe aussucht für sein Rudel, ganz anders gelernt haben. Natürlich kamen auch viele Fragen zum eigenen Verhalten in der Natur: was passiert wenn ich einem Wolf begegne?! Ich denke sie alle konnten danach beruhigt nach Hause gehen, da Fünftklässler eher nicht auf dem Speiseplan des Wolfes stehen.
Aber nicht nur zum Wolf, auch zum Hund hatten die Kinder schon ein gutes, fundiertes Wissen. Was für Hunde gibt es, für welche Zwecke werden welche Hunde gezüchtet? Es gibt den Jagdhund – na klar, aber auch den Polizeihund, den Hütehund, den Familienhund, und so weiter. Jeder hat seine eigene, wichtige Aufgabe, egal ob es haupt-, nebenberuflich oder in der Freizeit ist.
Es machte unheimlich viel Spaß mit den Schülern und ich war erstaunt wie viel sie schon wussten. Und wie viele Selfies mit dem Wolf gemacht wurden.
Waidmannsheil,
Nadine Meyer-Roxlau
Drohnenteams bereiten sich auf neue Saison vor
Auf Einladung der Vorsitzenden Marion Klopp trafen sich alle in der Jägerschaft Gifhorn e.V. organisierten Drohnenteams zur Jahresauftaktveranstaltung. „Wir wollen es zur Tradition werden lassen, vor der Saison alle Interessierten auf den neuesten Stand zu bringen“, ist Klopp’s Idee. In 14 von 19 Hegeringen der Jägerschaft sind mittlerweile Teams unterwegs, die sich in aller Frühe mit der Drohne und Wärmebildtechnik auf die Suche nach Jungwild machen, um sie vor Beginn der Mahd vor dem sicheren Tod zu retten.
Seit dem 01.01.2024 gelten neuen Regelungen, welche das Luftfahrtbundesamt herausgegeben hat. Um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein, gab Referent Dr. Alexander Matijevic, Firma Kopter-Profi, in verständlicher Form sein Wissen zum Besten. Es wurde über Pilotenführerscheine, Versicherungsschutz, auch über Überflugrechte gesprochen.
Weiterhin ist eine enge Kooperation mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises von großer Wichtigkeit. Bei Funden und Gelegen bestimmter Tierarten können Ausgleichszahlungen beantragt werden, wenn ein Teil der Fläche nicht gemäht wird.
Ebenfalls zur Diskussion standen der Einsatz der neuesten Technik und die Dokumentation, die für alle Teams vereinheitlicht werden soll.
„Am Ende zählen Daten und Fakten, um den Stellenwert dieser hingebungsvollen Aufgabe hervorzuheben“, meint Klopp überzeugt.
Zum Schluss gab es einen Kurzfilm, der aus dem Bildmaterial der vergangenen Saison zusammengestellt wurde. Insgesamt ein informationsreicher Abend mit einem gelungenen Abschluss.
„Allen Teams wünschen wir viel Erfolg und gutes Gelingen für die bevorstehenden Aufgaben“, verabschiedet die Vorsitzende die Teilnehmer.
Bericht: Marion Klopp
Foto: Marion Klopp
2024-03-12
2023-10-23_Wolfsriss im Revier Barwedel 1 ?
Als Andreas Heinecke am Sonntagvormittag auf seinen Ansitz im Barwedeler Moor zukommt, sieht er bereits von weitem etliche Kolkraben kreisen und das hölzerne Krächzen ist nicht zu überhören…
Direkt auf dem seit vielen Jahren genutzten Wildwechsel liegt ein weibliches Stück Damwild, 7 bis 8 Jahre alt, Lebendgewicht ca. 50 kg, von dem außer dem Haupt, den Läufen und einigen Rippen kaum mehr etwas übrig ist!
„Am Sonnabendnachmittag war ich – wie jeden Tag – hier, da war auf der Wiese derartiges noch nicht zu entdecken!“, stellt Andreas Heinecke fest und Heinrich Michel, Mitpächter der Gemeinschaftsjagd Barwedel I ergänzt, dass es sich hier um den ersten bekannten Damwild Riss handelt. „Ich kann mir auch vorstellen, dass an dem Riss mehr als ein Wolf möglicherweise des Ehraner Rudels beteiligt war“, meint er überzeugt.
Der hinzugezogene Wolfsberater, Joachim Remitz, stellt einen Kehlbiss fest und nimmt für die bevorstehende DNA-Untersuchung entsprechende Proben. Sehr großzügig setzt er den Risszeitpunkt auf einen Zeitraum von 24 bis 48 Stunden. Momentan sei dem Wolf dieser Riss nicht 100%ig zuzuordnen.
Erst wenn das Untersuchungsergebnis vorliegt gibt es Sicherheit. Aber: „Es ist sehr selten, dass ich so einen „frischen“ Riss in freier Wildbahn sehe und beurteilen kann. Für mich sieht es nach einem Wolfsriss aus!“
Die Frage, ob nur ein Wolf oder mehrere das Alttier gerissen haben bleibt allerdings offen, denn in der Zeit vom Riss bis zum Auffinden sind etliche Stunden vergangen. Sowohl Fuchs als auch Marderhund könnten sich bedient haben. Und die bereits erwähnten Kolkraben warten nur darauf, dass sich die störenden Menschen von ihrer Restbeute entfernen…
„Bin für normale Bejagung“
Kreis-Jägermeister Karsten Lacü über mögliche Wolfsabschüsse
VON PASCAL PATRICK PFAFF
GALERIE 2
Mitglieder eines Wolfsrudels sind auch schon im Nordkreis aufgefallen. SymbolFoto: dpa
Landkreis Gifhorn – Nachdem es im Isenhagener Land zuletzt mehrfach Fälle von gerissenen Nutztieren gab, ist das Thema „Wolf“ in der Region wieder vermehrt präsent. Ob Weidetierhalter, Pilzsammler oder Jogger: Sie alle sind direkt oder indirekt von Isegrims Wirken betroffen. Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) brachte kürzlich den Gedanken ein, den Wolf leichter entnehmen, also abschießen können zu dürfen, sofern er mehrmals auffällig geworden ist und eine zumutbare Schutzvorkehrung wie einen Zaun überwunden hat.
In diesem Fall soll per Ausnahmegenehmigung 21 Tage lang auf ihn geschossen werden dürfen – und das im Umkreis von 1000 Metern um die Tierweide. Anders als bis dato soll demnach aber nicht erst eine DNA-Analyse abgewartet werden müssen.
Was Gifhorns Kreisjägermeister Karsten Lacü von Lemkes Idee hält und was er Tierhaltern diesbezüglich sagen kann, hat er Pascal Patrick Pfaff im IK-Gespräch dargelegt.
Herr Lacü, wie steht die Kreis-Jägerschaft zu Lemkes Idee?
Die Manpower wäre vielleicht da. Doch man muss abwarten, ob dies alles umsetzbar ist. Ich halte Lemkes Vorschlag nicht für zielführend, denn wer setzt sich schon für 21 Tage hin und kontrolliert den Umkreis von 1000 Metern? Das ist zeitlich gar nicht möglich. Zudem ist die Populationsdynamik der Wölfe groß. Und es ist auch ein schwieriges Thema, weil es Wolfsfreunde gibt, die einen Abschuss gar nicht wollen. Ich bin für eine ganz normale Bejagung, wie es auch in anderen europäischen Ländern wie etwa Schweden der Fall ist. Nach Quote – so wie es auch Interessenverbände des ländlichen Raumes fordern.
Erhöht es die Sicherheit der Nutztierhalter, wenn Lemkes Vorschlag umgesetzt werden sollte?
Das glaube ich nicht, es ist aber auch schwierig zu bewerten. Wölfe lernen ja schnell und können einen Zaun untergraben oder überspringen. Der Wolfsbestand insgesamt in der Fläche müsste mehr ins Blickfeld geraten, da wäre ein Abschussplan zielführender. Insgesamt ist Lemkes Idee für mich ein Versuch, alle ins Thema „Wolf“ involvierten Gruppen zu befrieden. Meines Erachtens wird sich dadurch nicht sehr viel ändern. Es ist halt etwas „getan“.
Stichwort „Hundebesitzer“. Können sie ihr Tier nun häufiger frei laufen lassen?
Es wäre populistisch, wenn ich jetzt fordere, dass die Hunde an die Leine sollen. Mir liegt da eine Empfehlung fern, denn das muss jeder selbst entscheiden. Fakt ist, dass in der Brut- und Setzzeit zwischen 1. April und 15. Juli eine Leinenpflicht gilt. Ansonsten kann jeder mit seinem Hund unangeleint herumlaufen. Allerdings ist der Wolf auch inzwischen im Landkreis Gifhorn omnipräsent und darauf muss man sich einstellen. Für mich jedenfalls gehört ein Hund im Wald an die Leine, denn das Tier ist ja keine Maschine und läuft dann auch unter Umständen schon mal weg. Dass der Wolf den Hund als Konkurrenten oder als Beute betrachtet und auch angreifen kann, ist auch bekannt.
Wenn sich der Vorschlag der Bundesministerin durchsetzen sollte, dann braucht der Pilzsucher im Wald zum Schutz nun also kein Pfefferspray mehr?
Also ich glaube, er braucht nur ein Messer und einen Korb (lacht). Aber im Ernst: Ob jemand in den Wald Pfefferspray mitnimmt, bleibt auch eine persönliche Entscheidung. Wer sich hier unwohl fühlt und gerne Pilze mag, kann diese auch frisch auf dem Wochenmarkt kaufen. Das heißt, einfach wegbleiben. Mir ist jedoch noch kein Übergriff auf Menschen im Landkreis bekannt, eine große Gefahr gibt es wahrscheinlich derzeit nicht. Wer im Wald ist, sollte freilich nicht in jeden verlassenen Winkel wandern, und bei einer Begegnung mit dem Wolf nicht wegrennen. Das ist derzeit nach „Expertenmeinung“ das richtige Verhalten. Ich hoffe nicht, das uns auch hier der Wolf eines Besseren belehrt, wie schon bei anderen Dingen, bei denen man der Meinung war, das dies nie passiert, zum Beispiel Übergriffe auf Pferde und Rinder.
Wollen die Jäger eigentlich auf den Wolf schießen?
Da gibt es gespaltene Meinungen. Die Jäger müssen jedenfalls auch weiterhin Wild jagen, um es zu regulieren. Vielleicht aber nicht mehr so viel wegen des Wolfs. Keiner will ihn ausrotten, auch ein Jäger nicht. Es gibt aber nicht viele Jäger, die unter den aktuellen Rahmenbedingungen den Wolf jagen wollen – ebenso wenig wie unter den Bedingungen, die Frau Lemke angedacht hat. Das ist unter anderem auf die Menschen zurückzuführen, die den Wolf schützen wollen. Da gibt es viel Hass, vor allem in den sozialen Medien. Manch einer sitzt vor dem Computer mit Chips und Bier und lässt einen Spruch ab. Jeder muss also mit sich selbst abmachen, ob er den Wolf bei Vorliegen einer Abschussgenehmigung bejagen will. Der Wolf auf jeden Fall ist ein Wildtier, das als zusätzlicher Unruhefaktor in der Kulturlandschaft zusätzlich bleibt und das Jagen natürlich schwieriger und anspruchsvoller macht.
Wald-Kinder-Tag im Jagdmuseum Wulff
Wald-Kinder-Tag im Jagdmuseum Wulff (Oerrel) in Kooperation mit der ROTHwild-Schule
Am 06.10.2023 fand der Wald-Kinder-Tag im Jagdmuseum Wulff in Oerrel statt. Die Organisation und Durchführung durch die ROTHwild-Schule unter Leitung der Kindheitspädagogin und Naturmentorin Verena Roth, wurde durch die Natur- und Waldpädagogin Silvia Horstkötter bei dem 5-stündigen Angebot unterstützt. Die beiden pädagogischen Fachkräfte gestalteten ein lehrreiches und kindgerechtes Programm für die 10 Teilnehmerkinder im Alter von 3 bis 6 Jahren. Auch drei Erwachsene nahmen an dem Angebot teil. Zunächst ging es spielerisch auf Wildschwein-Jagd im Außengelände. Anschließend galt es einige Tierrätsel zu lösen und die Lösungen in der Landschaftsdarstellung des Jagdmuseums zu finden. Da das Rätsel um den Rothirsch nicht gelöst werden konnte, begab sich die Gruppe gemeinsam auf Pirsch nach einem Hirsch und wurde im Wildtiergehege fündig. Durch das Sammeln von Waldschätzen wurde die kleine Waldwanderung zu einem weiteren Erlebnis dieses aufregenden Tages. Nachdem die kleinen Pirschgänger sich aus ihren Rucksäcken gestärkt hatten, ging es noch einmal auf große Reise nach Afrika (die Afrika-Halle des Museums). Hier mussten erneut tierische Rätsel gelöst werden. Viel zu schnell verging die spannende Zeit im Jagdmuseum. In der Abschlussrunde bekamen die Teilnehmer ein Entdeckerheft überreicht, sodass das tierische Rätseln auch zu Hause fortgeführt werden kann. Die beiden Pädagoginnen ernteten viel Lob für ihr Engagement am heutigen Tage und wurden bereits nach einer Fortführung solcher Kurse gefragt.
Das Jagdmuseum Wulff zeigt eine einzigartige Sammlung an Tierpräparaten die in den natürlichen europäischen Landschaftsdiadramen Wald, Moor & Seen, Feld und Gebirge dargestellt werden. Weiterhin gibt es im Jagdmuseum Wulff eine separate Afrikahalle und eine Waffenausstellung.
Frau Roth und das Jagdmuseum Wulff arbeiten auch in Zukunft in enger Kooperation zusammen und werden weitere lehrreiche Kurse für groß und klein auf den Weg bringen. Unter anderem ist bereits für Juli 2024 ein 2-tägiger Outdoor Erste Hilfe Kurs organisiert. Weitere Informationen und Anmeldungen sind unter info@rothwildschule.de möglich. Auf Anfrage sind zudem Kindergeburtstage inklusive einem umfangreichen wald-, natur- und wildnispädagogischen Programm möglich. Auch der Wild-Kinder-Tag kann von Gruppen auf Anfrage gebucht werden.
Kreisjägerschaft richtet Seminar aus
2023-09-02 Seminar zur Erlangung der Sachkunde zum Lebendfang von Schwarzwild im Falle eines Ausbruches der Afrikanischen Schweinepest (ASP)
Pünktlich begrüßt Marion Klopp, Vorsitzende der Jägerschaft Gifhorn, 31 interessierte Teilnehmer zu diesem ganztägigen Seminar, sowie die Referenten, Frau Dr. Mork, Leiterin des Veterinäramtes des Landkreises Gifhorn und Herrn Martin Tripp, Berufsjäger der Niedersächsischen Landesforsten.
Frau Dr. Mork gibt einen aktuellen Sachstand und weitergehende Informationen zur Afrikanischen Schweinepest. Sie stellt dar, dass die Afrikanische Schweinepest (ASP) eine Tierseuche ist, die durch ein Virus ausgelöst wird. Diese Krankheit, die sich innerhalb der Schwarzwildbestände verbreitet, aber auch Hausschweine betreffen kann, ist kaum zu kontrollieren. Es gibt keine Immunität bei den Tieren. Aktuell gibt es auch keinen Impfstoff. Erschwerend kommt hinzu, dass das ASP-Virus sehr widerstandsfähig ist und den Verwesungsprozess übersteht; es verbleibt somit wochenlang im Kadaver eines verendeten Tieres. Eine Übertragung zwischen Tieren und Menschen erfolgt nicht, sie ist daher für den Menschen ungefährlich.
Auch wenn die ASP durch eine geringe Ansteckungsgefahr und niedrige Anzahl der infizierten Tiere im Bestand eine geringe natürliche Ausbreitungstendenz hat, ist es aber laut Expertenmeinung nur eine Frage der Zeit, wann die Seuche auch Niedersachsen oder den Landkreis Gifhorn erreicht. Die Rate der Todesfälle unter den infizierten Tieren ist sehr hoch. Der Tod tritt nach Infektion in 5 – 13 Tagen ein.
Aktuell tritt die ASP in vielen Ländern Europas auf. So waren bereits Deutschland, Belgien, Tschechien, Bulgarien, Estland, Italien, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, Serbische Republik, Slowakei, Ukraine, Ungarn und einigen Drittländer betroffen. Angesichts der hohen wirtschaftlichen Schäden bei einem Seuchenausbruch, insbesondere für die Nutztierhaltung, gilt es auch im Landkreis Gifhorn mit vereinten Kräften einen Ausbruch der Seuche frühzeitig zu erkennen, um eine schnelle bzw. große Weiterverbreitung zu verhindern.
Frau Dr. Mork stellt im Einzelnen den Ablauf der ASP-Bekämpfung vor und fasst zusammen:
- ASP-Virus ist sehr stabil in der Umwelt
- Früherkennung ist sehr wichtig, um eine Verschleppung zu verhindern
- möglichst jedes geschossene Stück Schwarzwild beproben
- Festlegung der Restriktionszonen in Abstimmung mit den lokalen Fachberatern
- Bereitstellung von Bergesets durch den Landkreis Gifhorn
- Schulung des Bergepersonals durch den Landkreis Gifhorn
Der Berufsjäger bei den Niedersächsischen Landesforsten, Martin Tripp, schult im Auftrag des Landes Niedersachsen bereits seit 2018 freiwillige Helfer für diesen nicht ganz einfachen Einsatz. Im Falle eines Seuchenvorkommens ist der Einsatz von Fallen ein probates Mittel, um den Schwarzwildbestand in den betroffenen Gebieten zu senken. Auch umfasst der Auftrag des Landes die Erprobung der Saufänge in geeigneten Gebieten, um Erfahrung damit zu sammeln. Ohne praktische Erfahrung geht es nun mal nicht.
Trotz aller Erfahrung in den Seuchengebieten ist der Fang von Schwarzwild in Jägerkreisen umstritten: „…das ist doch keine Jagd…“. Die Vorstellung des Projekts vor den Kreisjägermeistern und im „Niedersächsischen Jäger“ ergab wenig Interesse bei den Jägerschaften des Landes.
An den Schulungen, die im Niedersächsischen Forstlichen Bildungszentrum in Münchehof durchgeführt werden, nahmen bereits etliche Jäger teil. Dort kam auch der Kontakt zur Vorsitzenden zustande mit dem Ergebnis, dass er nun hier in der Jägerschaft Gifhorn in Westerbeck sei. Er steht tatsächlich erstmalig als Referent zu dieser Fortbildung vor Mitgliedern einer Jägerschaft in Niedersachsen, die sich so gezielt auf einen Ausbruch der ASP vorbereitet.
Für Tripp stehen an oberster Stelle die Erhaltung eines gesunden Wildbestandes und der Schutz des Wildes vor Seuchen und beim Schwarzwildfang der Tierschutz.
Im Falle eines Ausbruchs der ASP entscheidet der Landrat über die Anordnung der Maßnahmen: Wenn gefangen wird erfolgt dies durch die Jäger vor Ort oder mit anderen Kräften. In unserem Falle ist der Landkreis Gifhorn gut aufgestellt und hält eine Menge Material zu Bekämpfung und Bergung vor.
So funktioniert die Schwarzwildfalle
Der „Eberswalder Kleinfang“ ist eine mit dem Boden verankerte Drahtkastenfalle mit den Maßen 2,5m x 2m x 1m und oben abgedeckt, damit die Sauen nicht wieder herausspringen können. Sie ist genehmigungsfrei. Das Tor wird manuell ausgelöst und ist entweder mit einem Seil oder in den meisten Fällen mit einer elektronischen Auslöseeinheit verbunden. Wichtig ist, dass sich der Jäger in der Nähe befindet, um die Falle manuell auszulösen und anschließend mit der vorgeschriebenen unmittelbaren Entnahme beginnen kann (kontrollierter Fang). Da das Tor etwa 25 kg wiegt, muss genau darauf geachtet werden, dass sich beim Auslösen kein Stück Schwarzwild darunter befindet. Dafür beinhaltet das elektronische Auslösesystem eine Live-Übertragung dessen, was in der Falle vor sich geht.
Falle und Fang – Rechtliches
In Niedersachsen sind Fänge, wie der Mittelfang (10 x 5 x 2 m) und der Großfang (30 x 40 x 2 m), genehmigungs- als auch anzeigepflichtig. Der Jäger muss ihre Bauart und ihren Einsatz also von der Jagdbehörde genehmigen lassen und den Beginn ihres Einsatzes dieser ebenfalls anzeigen. Eine Falle, wie den „Eberswalder Kleinfang“, darf jeder einsetzen, der einen Jagdschein, einen Fallenschein und eine Jagderlaubnis für das Revier hat, in dem er die Falle einsetzen möchte. Zudem gilt bei der Fallenjagd auf Schwarzwild nicht die Kirrverordnung. Das heißt, die Sauen dürfen in der Falle mit allem angefüttert werden, was ihnen schmeckt und ihnen vertraut ist.
Effizienz ist wichtig – so wird Übersicht im Fang gewahrt
Fakt ist, dass mit dem Herunterlassen des Tores die Lage, je nachdem wie viele Sauen im Fang sind,
unübersichtlich werden kann. Das Verhalten der Sauen kann sehr unterschiedlich sein. So springen
welche gegen das Gitter und andere fressen in Ruhe das Kirrmaterial weiter. Wichtig ist, so schnell wie möglich effizient zu handeln, damit die Sache kontrolliert und tierschutzgerecht verläuft. Das Ziel sollte immer sein, die gesamte Rotte zu entnehmen.
Tripp räumt ein, dass mediales Interesse möglich sei. Ein sachlicher Umgang muss Voraussetzung sein.
Der letzte Part des Seminares war es, eine Falle gemeinsam aufzubauen und eine sichere tierschutzgerechte Entnahme durchzusprechen.
Allen Teilnehmern wurde nochmal deutlich, wie wichtig eine gute Kommunikation und ein zügiges Handeln im Falle des Ausbruchs der ASP ist.
Der einheitliche Tenor, viele wichtige Informationen erhalten zu haben und auf das Seminar aufbauen zu können, belegt doch die Wichtigkeit solcher Aufklärung.
Bleibt zu hoffen, dass die Seuche niemals ausbricht. Falls doch sind die Jäger im Landkreis Gifhorn gut gewappnet.
2023-09-12/ahe
Radenbecker Jäger retten 13 Kitze per Wärmebild-Drohne
Viele Unterstützer ermöglichen Anschaffung des Geräts, das den Mähtod der Tiere verhindern soll
Radenbeck – Eine neue Drohne mit Wärmebildtechnik wurde kürzlich erstmals auf einer 30 Hektar großen Wiese in der Gemarkung Zasenbeck/Plastau/Radenbeck erfolgreich bei der Rehkitzrettung eingesetzt. Die Jagdgemeinschaft Radenbeck trieb das Projekt zum Schutz vor dem Mähtod voran. 13 Kitze konnten damit jetzt gerettet werden.
Als sehr effizient erwies sich damit das Absuchen der zu mähenden Wiesen durch Drohnen mit Wärmebildtechnik. Die jungen Wildtiere können damit schnell geortet, aus der Wiese herausgetragen und fixiert werden. Im Anschluss kann der Landwirt dann die Wiese abmähen und die Wildtiere werden wieder in die Natur freigelassen.
Durch das Bundesförderprogramm des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) schaffte sich die Jägerschaft Gifhorn in Zusammenarbeit mit der Jagdgemeinschaft Radenbeck die teure Drohnentechnik an. Bei der Absuche wurde die Jagdgemeinschaft Radenbeck jetzt von befreundeten Jägern, Landwirten und freiwilligen Helfern unterstützt. Die Rehkitzrettung begann am frühen Morgen gegen 4Uhr und dauerte gut drei Stunden. Zur Rettung der 13 Kitze veranstalteten die Radenbecker Jäger einen „Drohnenaktionstag“ auf dem Schützenplatz, um Dorfbewohnern und anderen Interessierten die Drohne mit ihrem umfangreichen Equipment hautnah vorzustellen. Dabei wurden auch verschiedene Flugmöglichkeiten der Drohne vorgeführt. Der Einsatz der Wärmebildkamera wurde auf einen großen Monitor übertragen, der gestochen scharfe Aufnahmen anzeigte.
In einer kleinen Feierstunde übergab die Vorsitzende der Jägerschaft Gifhorn, Marion Klopp, die Drohne an die Jagdgemeinschaft Radenbeck und wünschte viel Erfolg damit. Zum Aktionstag waren auch die Förderer dieser Drohnentechnik eingeladen. Diese trugen dazu bei, diese Anschaffung zu ermöglichen: Butting-Förderverein, Sparkasse Celle-Gifhorn-Wolfsburg, Volksbank Südheide-Isenhagener Land-Altmark, Raiffeisen Warengruppe Wittingen und Eggers Landmaschinen Suhlendorf. Ihnen galt ein besonderer Dank der Radenbecker Jagdgemeinschaft.
Dankesworte nahmen auch Radenbecks Waidmänner Philipp Wesemann und Rasmus Banse entgegen: Sie hatten sich im Vorfeld stark für diese Aktion eingesetzt.
Abschuss beim Schwarzwild eingebrochen
Beitrag Goldschakal – 02/2023 Niedersächsischer Jäger
Goldschakal in Deutschland eingezogen…
Den kompletten Beitrag finden Sie hier: Beitrag
Welpen und Junghundekurs 2023
Nun ist es wieder soweit, wir werden für die Jägerschaften Wolfsburg und Gifhorn einen Welpen- und Junghundekurs anbieten, mit dem Ziel aus dem Welpen und Euch ein Team zu bilden.
Die Kommunikation zwischen Hund und Hundeführer wird das Gespann immer begleiten, auf allen späteren Prüfungen, im Jagdbetrieb und auch in der Familie.
Der Umgang mit Artgenossen, soziale Kompetenz und Motorik werden in unseren Kursen gefördert.
Grundwissen über Haltung, Ernährung und Entwicklungsstufen des Hundes sowie alle notwendigen jagdlichen Grundlagen werden vermittelt. Später besteht die Möglichkeit an Vorbereitungskursen teilnehmen zu können, mit dem Ziel die notwendige Brauchbarkeitsprüfung zu bestehen.
Der Welpen- und Junghundekurs ist geplant mit 10 Übungseinheiten von März bis Mai.
Beginn ist am 05.03.23 um 09:30 Uhr am Hundeteich der Jägerschaft Wolfsburg.
Voraussetzungen zur Teilnahme am Welpenkurs sind:
- Jagdhunde (die dem Phänotyp entsprechen)
- Der Hund hat einen ausreichenden Impfschutz, gültiger Impfpass ist mitzubringen.
- Mitglied in einer Jägerschaft
Das Team Roswitha Holtorf, Elena und Frank Denecke freuen sich auf Euch.
Namibia-Vortrag lockt interessierte Zuhörer
Die Jägerschaft Gifhorn hat ins Jagdmuseum Wulff in Oerrel eingeladen zu einem Vortrag mit dem Titel „Abenteuer Namibia – Bewirtschaftung einer Farm“. Das Angebot richtete sich an Familien und Kinder auch ohne jagdlichen Hintergrund. Motivation für die Wahl des Veranstaltungsortes ist der Wunsch, das Jagdmuseum zu unterstützen und wieder mehr in das Bewusstsein potentieller Besucher zu rücken. Die Veranstaltung wurde ergänzt durch einen Infostand des Otterzentrums Hankensbüttel sowie durch die Landfrauen Oerrel. Marion Klopp, die Vorsitzende der Jägerschaft, begrüßte die Besucher. Friedrich Kluth, Geschäftsführer des Jagdmuseums, bot vor dem Vortrag eine Führung durchs Museum an.
Der Referent Wolfgang Stöter berichtete anhand zahlreicher Bilder von seinen Aufenthalten in Namibia. Auf den Farmen leben Rinder, Ziegen, Schafe, Pferde und Esel sowie Federvieh. Die Farmbewirtschaftung ist sehr vielfältig: neben der Vermehrung und Verwertung der Nutztiere muss auch die Infrastruktur kontrolliert und instandgesetzt werden. Dazu gehören Wege und Tore, Zäune an der Farmgrenze sowie Wasserstellen und Kabel. Auch die Suche nach Fallen und Schlingen von Wilderern und das Bergen von verendeten Stücken Nutz- und Wildtieren ist Teil des Arbeitsalltags.
Besonders anschaulich wurde die Koexistenz von Nutztieren und Wildtieren: Zebras oder Antilopen gesellen sich gerne zu den Nutztierherden. Dadurch profitieren sie vom Futterangebot und dem Schutz vor Raubtieren. Allerdings ergibt sich auch eine Gefahr für die Nutztiere aufgrund von übertragbaren Krankheiten. Durch die Größe einer Farm und die schlechten Wege sind der Wildhüter und seine Mitarbeiter gelegentlich mehrere Tage unterwegs und campieren auf der Farm, bis die entsprechenden Arbeiten ausgeführt sind.
Neben den Tieren und der Infrastruktur ist der Farmer auch für die einheimischen Mitarbeiter und seine Kinder verantwortlich. Da es für Geld im direkten Umfeld nichts zu kaufen gibt, gehört dazu auch die Versorgung mit Lebensmitteln sowie der Transport der Kinder zur Schule. Aufgrund der großen Distanzen kommen die Kinder teilweise nur wochenweise oder monatsweise von den Schulinternaten nach Hause.
Passend zu den zahlreichen Bildern konnten die Besucher die verschiedenen Wildtiere in echter Lebensgröße direkt in der Afrikahalle des Museums bestaunen. So wurde das Erzählte besonders anschaulich und lebendig für die Kinder.
Die Jägerschaft lädt wieder ins Jagdmuseum ein am 08. Juli zu einem Vortrag mit dem Titel „Rotwild – Hege und Jagd in der Göhrde sowie Einfluss des Wolfes auf den Bestand“ mit dem Leiter des Forstamtes Göhrde, Dr. Uwe Barge, als Referent.
16.06.2022, mr

Nutria – verkannte Delikatesse?
„Die Bejagung dieser invasiven gebietsfremden Tierart ist leider unumgänglich, da sie weitestgehend der Schadensabwehr dient“, teilte jüngst ein Sprecher des Landesjagdverbandes mit. Denn durch ihre unterirdischen Gänge beschädigten die Nager Wasserschutzdämme und vernichteten weite Teile von Schilfgürteln. Auch so manche landwirtschaftliche Frucht wie etwa Mais und Rüben wird nicht verschmäht.
Dabei müssten die erlegten Kadaver nach Ansicht des Landesjagdverbandes keineswegs ungenutzt weggeworfen werden. Das Fell der Tiere, die auch als Sumpfbiber oder Biberratte bezeichnet werden, eigne sich mit bis zu 17 500 Haaren pro Quadratzentimeter zur Verarbeitung als Pelz. Das geschmolzene Fett werde mancherorts bei der Linderung von Bronchitissymptomen oder einer Lungenentzündung eingesetzt. Auch das Fleisch gelte in vielen Ländern der Welt als Delikatesse.
Geschmack „zwischen Spanferkel und Kaninchen“
Dass die kulinarischen Vorzüge des zarten und laut Kennern „an eine Mischung aus Spanferkel und Kaninchen“ erinnernden Nutriafleisches in Deutschland bisher wenig zur Geltung kamen, liegt laut Jagdverband auch an dem geringen Bekanntheitsgrad der Tiere. Außerdem mute möglicherweise das Erscheinungsbild der Nager oft unappetitlich an. „Die großen orangen Zähne und der lange nackte Schwanz ähneln ja doch eher einer Ratte, welche man nicht mit einem wertvollen Nahrungsmittel in Verbindung bringen würde“, heißt es seitens des Jagdverbandes.
Horrende Preise
Unter Feinschmeckern und Fleischliebhabern, die das Neue und Außergewöhnliche suchen, soll Nutriafleisch derweil einen kleinen Boom erleben. Vielleicht lässt sich damit auch der horrende Preis von rund 50 Euro pro Kilo erklären, für den das Fleisch von einer Metzgerei aus Chemnitz in ihrem Onlineshop derzeit angeboten wird. Bei Schlachtgewichten zwischen drei und fünf Kilo kommen so 150 bis 250 Euro für den Sonntagsbraten zusammen. Deutlich günstiger sollte es da beim Jäger aus der Region werden.
Ein Umstand, der auch viele Weidmänner und -frauen davon abgehalten hatte, die Nager zu probieren, lag darin, dass bei Nutrias – ebenso wie bei Haus- und Wildschweinen – vor der Verarbeitung zum Lebensmittel eine Untersuchung auf Trichinen gesetzlich vorgeschrieben war. Nach einer Einschätzung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) ist die Untersuchungspflicht aufgrund der rein pflanzlichen Ernährung der Tiere seit Mitte 2020 nicht mehr nötig.
Der Ursprung der deutschen Nutrias
Nutrias, die mit Ausnahme des Schwanzes dem Biber ähneln, stammen aus Südamerika und wurden laut Deutschem Jagdverband (DJV) bereits ab dem Jahr 1880 in Deutschland wegen ihres Fleisches und ihres Fells in Farmen gehalten. In der ehemaligen DDR erlebte die Nutriazucht ab den 1960er Jahren einen Boom. Die Felle wurden häufig gegen Devisen ins Ausland verkauft, das Fleisch kam auf die heimischen Teller. Mit der Wende kam im Zuge eines Nachfrageeinbruchs für die meisten Farmen das Aus. Nicht selten wurden die Tiere einfach freigelassen. Entkommene Tiere gründeten eigene Populationen und besiedelten Flüsse, Seen und Teiche. Die Zahl der jährlich erlegten Tiere ist ein Anzeichen dafür, dass sich die Nager stark ausbreiten. So wurden in der Jagdsaison von April 2020 bis März 2021 bundesweit 101 108 Nutrias erlegt – das waren laut DJV 57 Mal mehr Tiere als noch vor 20 Jahren. Die zuletzt meist milden Winter kommen der Tierart sehr entgegen.
Fallenzuschuss auch im Jahr 2022
Die Obfrau der Jägerschaft für Prädatorenmanagement Marion Klopp informiert: die Förderung des Landkreises Gifhorn zur Anschaffung von Lebendfallen zur Bejagung von Neozoen ist auch im Jahr 2022 möglich. Pro Falle wird ein Zuschuss von bis zu 250 Euro gewährt, sofern die Voraussetzung entsprechend dem angehängten Dokument erfüllt sind. Die Abwicklung erfolgt über die Hegeringe.
Weitere Informationen können Sie dem folgenden Dokument entnehmen: Förderkriterien
Dirk Meinecke neuer Obmann für Naturschutz
Dirk Meinecke aus Wittingen ist seit Januar 2022 der neue Obmann für Naturschutz der Jägerschaft Gifhorn.
Er übernahm das Amt von seinem Vorgänger Wilhelm Bindig. Dieser hatte die Funktion seit 01.03.2008 ausgeübt. In 13 Jahren begleitete er zahlreiche Naturschutzprojekte in den unterschiedlichen Hegeringen des Landkreises Gifhorn. Ernst-Dieter Meinecke, der Vorsitzende der Jägerschaft Gifhorn, bedankte sich bei Wilhelm Bindig für das Engagement und die gute Zusammenarbeit. Dem Nachfolger wünschte er viel Erfolg. Er freut sich auf die neuen Projekte.
Aufgrund der aktuellen Corona-Lage konnte die Übergabe nicht im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Jägerschaft stattfinden.
10.01.2022, mr
Fallenjagd-Seminare: jetzt anmelden
Die Anmeldung zu den Fallenjagd-Seminaren 2022 ist ab sofort online möglich.
Die Seminare werden wie gewohnt von Marion Klopp, der Prädatorenbeauftragten der Jägerschaft, durchgeführt. Es handelt sich um den Sachkundenachweis, welcher zur Ausübung der Fallenjagd vorgeschrieben ist.
In 16 Unterrichtseinheiten an zwei Tagen werden die folgenden Inhalte vermittelt:
- Einfluss des Raubwilds auf das Niederwild
- Notwendigkeit und Effektivität der Fallenjagd
- Fallenarten, Totschlag- und Lebendfallen
- Reviergestaltung, Einbau von Fallen
- Praxis am Fallenlehrpfad
Die Termine sind:
26./27. Februar 2022 | 14./15. Mai 2022 | 16./17. Juli 2022
Als Ergänzung zum Fallenjagd-Seminar werden die Seminare „Praktische Tipps zur Fallenjagd“ sowie „Niederwildhege“ empfohlen, jeweils mit Reviergang (Termine folgen).
07.01.2022, mr
Landesjagdbericht 2020/2021 veröffentlicht

In der vergangenen Woche wurde der Landesjagdbericht 2020/2021 veröffentlicht. Diesen können Sie hier runterladen:
https://www.ljn.de/fileadmin/dateien/ljn.de/News/21_11_LJB__2020_2021_Web.pdf
Eine Druckversion kann von den Hegeringleitern bezogen werden.
Hier eine Kurzzusammenfassung zum Landesjagdbericht mit Fokus auf den Kreis Gifhorn:
Rotwild: Die Anzahl erlegter Stücke in Niedersachsen steigt nach 5 Jahren Rückgang leicht an. GF hat einen Anteil mit über 400 Stück beigetragen und hat damit einen stabilen Rotwildbestand.
Damwild: Die Anzahl erlegter Stücke Damwild steigt seit mehreren Jahren in Folge. Gifhorn ist mit 279 (2019/20: 275) Stücken beteiligt.
Muffelwild: Der Bestand an Muffelwild nimmt seit den 1990er Jahren in Niedersachsen ab, im vergangenen Jahr etwas weniger stark. Im Kreis GF spielt Muffelwild keine wesentliche Rolle.
Rehwild ist in allen Revieren in Niedersachsen vertreten. Die Anzahl erlegter Stücke ist in den letzten Jahren im Mittel eher konstant. GF ist wieder mit über 6000 Stück beteiligt.
Schwarzwild: Nach einem Anstieg der Anzahl erlegter Stücke im letzten Jahr wurden im aktuellen Auswertezeitraum landesweit weniger Stücke erlegt. Auch in GF ging die Strecke mit ca. 3200 Stück (2019/20: über 4000) deutlich zurück – eine Abnahme von ca. 20%.
Feldhase: Durch das Monitoring ist bekannt, dass der Hasenbesatz gestiegen ist. Die Anzahl erlegter Feldhasen ist in Niedersachsen allerdings zurück gegangen. In GF wurden 444 Stück (2019/20: über 650) erlegt.
Wildkaninchen: Der Besatz in Niedersachsen hat sich auf einem sehr niedrigen Niveau stabilisiert. In GF wurden 52 Stück (2019/20: 85) erlegt.
Rebhuhn: Auf die Bejagung des Rebhuhns wird auf freiwilliger Basis in Niedersachsen verzichtet. In GF wurden 22 Stück (2019/20: weniger als 20) erlegt, inkl. Fallwild/Unfallwild.
Fasan: Der Besatz in Niedersachsen ist stabil. GF hat 46 Stück (2019/20 ca. 100) beigetragen.
Fuchs: Mit 1657 erlegten Stück (2019/20: 1900) hat GF einen guten Anteil der insgesamt ca. 61t (2019/20: 65t) erlegten Füchse in Niedersachsen. Der Bestand ist auf einem hohen Niveau seit Jahren im Mittel konstant stabil.
Dachs: Die Anzahl erlegter Dachse wurde in den letzten 10 Jahren verdoppelt. GF kann im Vergleich zu den anderen Landkreisen mit 500 Stück (2019/20: über 570) die zweithöchste Dachsstrecke landesweit aufweisen und trägt damit ca. 5% zu den insgesamt 10t erlegten Dachsen bei. Dies ist ein Anstieg von über 5% gegenüber dem Vorjahr.
Stockente: Die Anzahl erlegter Stockenten ist seit Jahren rückläufig. Im Landkreis GF wurden 773 Stück erlegt.
Krickente: Nach einem starken Rückgang der Anzahl erlegter Krickenten hat sich der Bestand stabilisiert. In Niedersachsen kommen die Krickenten im Schwerpunkt im nord-westlichen Bereich vor. In GF wurden 31 Stück erlegt.
Pfeifenten: Mit landesweit 729 erlegten Exemplaren ist die Pfeifente eine eher seltene Art. In GF wurden keine Pfeifenten erlegt.
Marderhund: Die Neozoen-Art ist im Kreis GF stark vertreten. Mit 327 Stück (2019/20: über 400) wurden im Kreisgebiet fast 10% der niedersächsischen Strecke erlegt. Der Bestand ist überproportional steigend, im Auswertezeitraum allerdings leicht zurück gegangen.
Waschbär: Mit 665 erlegten Stück (2019/20: 700) ist der Waschbär etabliert. Insgesamt mehr als 21t Stück in Niedersachsen bedeuten einen extremen Anstieg des Bestandes.
Nutria: Nachdem im letzten Jahr landesweit die meisten Nutria im Kreis GF erlegt wurden, hat sich der Schwerpunkt im Auswertezeitraum in Richtung Emsland und Osnabrück verschoben. Im Kreis GF wurden mit über 2164 Stück (2019/20: 3600) etwas weniger Exemplare erlegt. Insgesamt ist der Bestand in Niedersachsen steigend mit fast 45t (2019/20: 40t) erlegten Stück.
Als ganzjährig geschonte Arten werden im Landesjagdbericht dargestellt der Graureiher, der Silberreiher sowie der Luchs.
Zusammenfassung: Unserer Reviere und das urbane Umfeld bieten dem Raubwild und den invasiven Arten einen guten Lebensraum, während die heimischen Niederwild-Arten unsere besondere Aufmerksamkeit und Hege benötigen. Der Bestand der Schalenwildarten ist stabil, mit Ausnahme des Muffelwildes.
Die Wildtiererfassung wird bereits seit 30 Jahren durchgeführt. Die Ergebnisse sind europaweit als valide anerkannt und eine Unterstützung für die Argumente der Jäger. Im Kreis GF sind ca. 85% der Reviere beteiligt. Damit liegt GF im landesweiten Vergleich im Mittelfeld. Die Datenerhebung durch die Jäger ist sehr wichtig – vielen Dank auch für Ihren individuellen Beitrag!
30.11.2021, mr
Motorsägen-Kurs erfolgreich abgehalten
Am vergangenen Wochenende konnten 13 Teilnehmer den Motorsägenkurs erfolgreich absolvieren.
In einer ersten Einheit wurden die theoretischen Inhalten im Schulungsraum am Schießstand vermittelt. Als Referent konnte Harald Sälzer gewonnen werden. Mit seiner Erfahrung aus dem Profi-Bereich konnten zahlreiche Fragen diskutiert und beantwortet werden. Am zweiten Tag folgte dann der Praxisteil im Forstrevier. Jeder der Teilnehmer hatte die Gelegenheit, das gelernte praktisch unter Anleitung umzusetzen und anzuwenden.
Es hat allen Teilnehmern sehr viel Spaß gemacht. Der Kurs wird voraussichtlich auch im nächsten Jahr wieder angeboten.

mr, 17.10.2021
Stellungnahme zum geplanten Kunstrasenplatz in Hillerse
GEMEINSAMES Diskussionspapier, 22. August 2021
ASV Hillerse, Hegering Hillerse und NABU Kreisverbandes Gifhorn nehmen zum geplanten Kunstrasenplatz in Hillerse erneut Stellung.
Die Anlage eines Kunstrasenplatzes (KRP) ist gegenüber einer Anlage eines Naturrasenplatzes äußerst hochpreisig, die dauerhafte Pflege des KRP ist kostenintensiv und aufwändig, die Aufnahme und vor allem Entsorgung des abgenutzten Belagssystems ist heute preislich kaum kalkulierbar und dessen Neuanlage im Zuge einer Sanierung nach 10-15 Jahren ist ebenso kostspielig. Neben den ökologischen Aspekten könnte das Projekt eine langfristige Kostenfalle darstellen.
Im Folgenden sind Argumente und Fragen zusammengestellt, die aus Sicht der genannten Verbände nicht hinreichend berücksichtigt werden:
Diskussionspapier hier runterladen

Drei Beine – Ein Ziel
Isenhagener Kreisblatt, 03.08.2021
Tülaus Jäger stellen reflektierende Holzkonstrukte gegen Wildunfälle auf.
Tülau – Wildunfälle: Immer wieder kommt es auf den hiesigen Straßen an den Wald- und Feldzonen zu Unfällen. Oft spielt dabei nicht angepasste Geschwindigkeit eine Rolle, der Wechsel von Wildtieren wird unterschätzt. Nun haben Mitglieder der Jagdgemeinschaft Tülau-Fahrenhorst einige Unfallschwerpunkte in der Gemarkung Tülau gekennzeichnet, um die Verkehrsteilnehmer zu sensibilisieren.
Die meisten Unfälle passieren in den Abend- und frühen Morgenstunden, wobei Übergangsbereiche zwischen Wald- und Feldzonen besondere Gefahrenschwerpunkte darstellen – das berichtet der Deutsche Jagdverband. Besonders in den genannten Zonen sei mit regelmäßigem Wildwechsel zu rechnen, da die Tiere zur Äsung vom Wald auf die Felder ziehen und danach wieder den Schutz des Waldes aufsuchen. Gerade in diesen Bereich gibt es offizielle Warnschilder, auch in Tülau. Doch oft werden sie unterschätzt, wie Jens-Torben Trump von der Jagdgemeinschaft Tülau-Fahrenhorst berichtet.
Aus diesem Grund haben die Jäger nun zusätzliche Dreibeine aufgestellt. Dabei handelt es sich um reflektierende Holzkonstruktionen. Die Dreibeine werden an Stellen aufstellt, wo es in der Vergangenheit häufig zu Wildunfällen kam, erklärt Trump. Damit sollen Autofahrer auf Unfallschwerpunkte hingewiesen und zu einer angepassten Fahrweise animiert werden. „Es handelt sich nicht um Vermessungspunkte oder Markierungen für Ameisenhaufen“, verdeutlicht Trump die Verwechslungsgefahr. Für das Aufstellen der Holzkonstrukte bedarf es einer Genehmigung vom Landkreis Gifhorn.
„In den letzten drei Jahren kam es in der Gemarkung Tülau-Fahrenhorst durchschnittlich zu elf Wildunfällen pro Jahr mit Rehwild“, berichtet Trump. Rechnerisch ergab dies Sachschäden von 33000 Euro pro Jahr alleine in dieser Gemarkung. Über das Jahr gesehen ist laut Trump die Gefahr von Wildunfällen in den Monaten April und Mai und von Oktober bis Dezember am höchsten, aber auch zur derzeitigen Paarungszeit der Rehe (Ende Juli bis Anfang August) müssen Autofahrer mit erhöhter Vorsicht unterwegs sein. Trump verdeutlicht noch einmal das Risiko von Zusammenstößen mit Wild: „Bedenken sollte jeder Autofahrer, dass er bei den erlaubten 100 km/h einen Anhalteweg von 79,2 Meter hat, um sein Fahrzeug zum Stehen zu bekommen.“
Als Reaktion darauf wurden bereits vor mehreren Jahren blaue Wildwarnreflektoren an den Leitpfosten der Kreisstraßen angebracht. „Anfangs zeigten diese gute Erfolge“, sagt Trump. Allerdings seien Rehe, wie Menschen auch, Gewohnheitstiere, weshalb die Wirkung nach einigen Jahren nachließ. Eine Alternative zur Reduzierung der Wildunfälle sei zudem die verstärke Bejagung an den Strassen „Aus der Kombination der Maßnahmen erhoffen wir uns, die Zahl der Wildunfälle wieder zu senken“, so Trump. Dabei verweist er darauf, dass alle Wildunfälle auch „unverzüglich bei der Polizei gemeldet werden müssen“. Zu häufig werden verunfallte Tiere erst später zufällig entdeckt. Zusätzlich können Autofahrer Wildunfälle über die Tierfund-Kataster-App melden. Aus diesen Daten ermitteln Wissenschaftler der Universität Kiel dann deutschlandweit Wildunfall-Schwerpunkte. hib
