Marion Klopp an der Spitze, Jägerschaft Gifhorn stellt sich neu auf

VON BURKHARD OHSE

Samstag, 23. April 2022, Isenhagener Kreisblatt

Gifhorn – Erstmals führt eine Frau die Jäger im Landkreis. Mit großer Mehrheit wählte die Jägerschaft während ihrer Mitgliederversammlung am Donnerstagabend in der Gifhorner Stadthalle Marion Klopp aus Ribbesbüttel zur neuen Vorsitzenden. Sie holte 163 Stimmen, 88 entfielen auf den Gegenkandidaten und bisherigen Schatzmeister Henning Cordes (Stöcken), zwei Stimmen waren ungültig, sechs Jäger enthielten sich. Der bisherige Amtsinhaber Ernst-Dieter Meinecke trat nicht wieder an.

Vor der Wahl gab es einen Eklat. Helmut Martens (Hankensbüttel) forderte Klopp auf, ihre Kandidatur zurückzuziehen. „Es war bei der Fusion der Jägerschaften vereinbart worden, dass der Vorsitz zwischen Nord- und Südkreis wechselt. Vor zehn Tagen waren wir noch guten Mutes, Henning durchzubekommen, und vor einer Woche fiel Marion vom Himmel“, kritisierte er. Dafür erntete er heftigen Widerspruch. „Das ist Demokratie“, war unter anderem zu hören.

Sehr eindeutige Ergebnisse gab es bei den weiteren Wahlen. Zum neuen Stellvertreten Vorsitzenden wurde Markus Müller (Wahrenholz) bei drei Enthaltungen gewählt. Neue Schriftführerin bei jeweils einer Gegenstimme und einer Enthaltung wurde Angela Heider (Sassenburg), und zum Schatzmeister wurde der berufsbedingt abwesende Manuel Roth (Steinhorst) einstimmig gewählt. Henning Cordes (Schatzmeister) und Erika Bertram (Schriftführerin) standen wie Kolbe (Stellvertretender Vorsitzender) ebenfalls nicht mehr zur Wahl.

Zuvor hatte Meinecke eine Bilanz seiner insgesamt 14-jährigen Amtszeit, zunächst als Vorsitzender der Jägerschaft Gifhorn-Süd, dann elf Jahre für die 2011 fusionierte Jägerschaft, gezogen. Vor allem die Einrichtung des Schießstands in Westerbeck geriet zum Vorzeigeobjekt niedersachsenweit. Hinzu kam ein eigener Schulungsraum für die Jungjägerausbildung, die Senkung der Jagdsteuer, der Einsatz der Drohnentechnik für die Kitzrettung, die Digitalisierung, das Projekt „Natürlich wild“ und die Neozoen-Jagd.

Nach zwei Jahren ohne Mitgliederversammlung wurden nur „besondere“ Ehrungen vergeben, um den zeitlichen Rahmen nicht zu sprengen. Die Jubiläumsmitgliedschaften sollen in den Hegeringversammlungen berücksichtigt werden, sagte Meinecke. Der aus dem Amt geschiedene, aber am Donnerstag nicht anwesende Kreisjägermeister Jürgen-Hinrich Kohrs soll ebenfalls noch geehrt werden.

Als Gast berichtete Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast über die kommende Novellierung des Landesjagdgesetzes, das im April im Ausschuss beraten und im Mai im Plenum verabschiedet werden soll. Wichtigste Neuerungen sind die Aufnahme des Wolfs und des Goldschakals in das Jagdgesetz, die Stärkung der Jagdhundearbeit sowie mehr Flexibilität bei der Rehwildjagd. Zudem müssen Jäger bei Gesellschaftsjagden künftig einen höchstens ein Jahr alten Schießnachweis vorlegen. Darüber hinaus wende das Land erhebliche Mittel für die Wiederbewaldung und den Umbau der Wälder auf. Otte-Kinast dankte den Jägern für ihren Einsatz beim Natur und Seuchenschutz, so bei der Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest und der invasiven Arten wie Nutria, Waschbär oder Marderhund. In beiden Bereichen sei der Landkreis Gifhorn niedersachsenweit vorbildlich. Die Zahl der zur Strecke gebrachten Wildschweine und Nutria, die vor allem Schäden an Deichen, Flussläufen anrichten und wie die anderen Neozoen eine Gefahr für das heimische Niederwild sind, stieg auf Rekordhöhe.

Landrat Tobias Heilmann, inzwischen im Besitz eines Jagdscheins, dankte ebenfalls und bezifferte die Jagdprämie für erlegte Neozoen auf 13 202 Euro. Die Zahl der Jäger im Landkreis erhöhte sich per Saldo leicht um fünf. Am 31. Dezember 2021 hatte die Jägerschaft 1962 Mitglieder. Begleitet wurde die Mitgliederversammlung von den Jagdhornbläsern Isenhagener Land und den Parforcehornbläsern.

Ernst-Dieter Meinecke (r.) und Barbara Otte-Kinast ehrten verdiente Mitglieder der Jägerschaft Gifhorn. Fotos: OHSE
Führen künftig die Jäger im Kreis: Markus Müller, Marion Klopp (M.), Angela Heider sowie Manuel Roth (fehlt).

Betrugsversuch durch Spam-Emails

ACHTUNG: aktuell sind E-Mails im Umlauf, welche die Empfänger zu Zahlungen auffordern. Diese E-Mails werden betrügerisch im Namen unseres 1. Vorsitzenden Ernst-Dieter Meinecke an verschiedene Empfänger verschickt. Jedoch handelt es sich nicht um eine E-Mail vom 1. Vorsitzenden, sondern es wird nur der Anschein erweckt. Bitte reagieren Sie nicht auf diese E-Mail sondern fügen den Absender zu Ihrer Spamliste hinzu und löschen die Nachricht. Sollten Sie einen Schaden aufgrund der E-Mails erleiden, wenden Sie sich an ihre örtliche Polizeidienststelle.

Bitte beachten Sie die Basistipps zur IT-Sicherheit des BSI.

Hier beispielhaft eine Variante der E-Mail:

28.03.2022, mr

Wahl des Kreisjägermeisters

Karsten Lacü als Kreisjägermeister bestätigt

Vertreter der Jäger wurde Frank Kolbe

Mit einer eindrucksvollen Wahlbeteiligung von 73,6 % aller Mitglieder der Jägerschaft Gifhorn e.V. wurden erstmals in der Jägerschafts- Geschichte im Landkreis Gifhorn der Kreisjägermeister und sein Stellvertreter per Briefwahl  gewählt.

Geschuldet war dieses Vorgehen der Corona-Pandemie, die eine Präsenzversammlung verhinderte und dem bereits anberaumten Termin des konstituierenden Kreisages, der die Personalie für diese Wahlperiode bestätigte und Karsten Lacü zu seinem Kreisjägermeister bestellte, entgegenstand.

Als stellvertretender Kreisjägermeister nahm Karsten Lacü dieses wichtige Ehrenamt mit allen Aufgabenstellungen bereits seit Anfang 2020 wahr, nachdem der bisherige Kreisjägermeister Jürgen-Hinrich Kohrs Ende 2019 seinen Rücktritt erklärte.

Gefragt nach seinen Zielen, sagt Karsten Lacü, er werde ein guter, fachlicher Berater im Sinne der Jagd sein, ist von einer guten Zusammenarbeit mit dem Landrat und der Jagdbehörde überzeugt und steht  als Bindeglied zwischen Jägern und Verwaltung.  „Wenn ich am Ende eines jeden Tages Menschen zum Nachdenken gebracht habe, habe ich positiv gearbeitet!“, führt er aus.

Es gibt viele Themen, die ihm am Herzen liegen. Unter anderem ist ein steter Austausch mit Jagdeigentümern, -pächtern und Landwirten eines seiner Wichtigsten. „Unsere Kulturlandschaft und auch die Jagd haben sich  verändert.“, stellt er fest. Er hat den Eindruck, wir Jäger werden mehr und mehr zu „Schädlingsbekämpfern“. Gerade beim Schwarzwild dünnen wir immer mehr die Bestände aus, Rottenstrukturen werden zerschossen. Der Jagddruck auf das Schwarzwild ist immens, wiederkäuendes Schalenwild steht den Zielen des „Waldumbaus“ im Weg, wir haben immer mehr Naturnutzer, der Mensch nimmt dem Wild den Raum zur Ruhe.

ASP, Wolf, Rehbockjagdzeit, Niederwildjagd, Fortbildung für Jäger und Jägerinnen, der Trend zum Jagdschein/Jungjägerausbildung sind nur einige wenige, weitere Punkte, die sein Wirken begleiten werden.

„Wir müssen uns auf die Jagd besinnen, uns nicht vom jagdlichen Brauchtum entfernen. Müssen wir uns allen Vorgaben und Möglichkeiten hingeben? In der Jungjägerausbildung sollte auch das Fach „Jagdethik und Waidgerechtigkeit“ verpflichtend auf dem Lehrplan stehen. Denn ich sammle Erlebnisse, keine Trophäen!“, ist sein klares Votum.

2021-12-29

Angela Heider

Jägerschaft Gifhorn e.V.

-Presseobfrau-

Termine Jagdliches Schießen 2022

Samstag          23.04.2022                 LJN-Preisschießen nach FITASC                 Liebenau

Samstag          21.05.2022                 Landesmeisterschaft Junioren                       Linden

Sonntag           22.05.2022                 Heidepokal Jägerschaft Gifhorn                    Westerbeck

Fr-So               10.06 – 12.06.2022    Bezirksmeisterschaft Braunschweig             Westerbeck

Do-Sa             16.06 – 18.06.2022    Groß-Gold Schießen DJV                             Liebenau        

Mit-Sa             22.06 – 25.06.2022    Landesmeisterschaft A/S                              Liebenau

Fr-Sa               08.07 – 09.07.2022    Landesmeisterschaft B und Damen              Garlstorf

Fr-So               26.08 – 28.08.2022    Kreismeisterschaft Gifhorn                           Westerbeck

 

Meldungen für die Landesmeisterschaften/Beziksmeisterschaften über die Kreisschießobleute

Meldungen für die Kreismeisterschaft über die Hegeringsobleute

Bericht Obmann Jagdliches Schießen

Generationswechsel im Bereich des Jagdlichen Schießens

Im Bereich des jagdlichen Schießens hörte der bisherige Schießobmann Ralf Müller (HR Meinersen) zum 01.12.2021 auf. Er führte das Amt viele Jahre sehr erfolgreich aus, was sich in vielen Titeln auf Bezirks- und Landesebene wiederspiegelte. Desweitern baute er erfolgreich eine Damen- und Juniorenmannschaft auf welche auch sehr erfolgreich sind. Auf der Versammlung der Hegering Schießobleute bedankte sich Henning Cordes, vom Vorstand der Jägerschaft Gifhorn, bei Ralf für seine langjährige Tätigkeit.

 Aus dieser Juniorenmannschaft kommen auch die beiden Nachfolger. In einer Doppelführung werden Bjarne Meinecke (HR Repke) und Markus Müller (HR Meinersen) das Amt des Kreis- Schießobmanns ab dem 01.12.2021 führen. Beide sind schon seit Jahren in der Organisation von Veranstaltungen mit eingebunden und konnten so schon viel Erfahrung sammeln. Durch ihre jetzige und ehemalige Zugehörigkeit zum Landeskader der Junioren Niedersachen sind sie auch bestens in Niedersachen vernetzt. Auch hier haben sie schon in ihrem jungen Alter viele Erfahrungen auf verschiedenen Ebenen gesammelt.

Desweiten bilden die beiden Jungjäger im Jagdlichen Schießen aus. Sie freuen sich darauf diese Aufgabe auszuführen und sind jederzeit erreichbar für Ideen und Anregungen. Wir hoffen dass sie viel Unterstützung erfahren und überall angenommen werden. Die Jugend ist unsere Zukunft und bei den beiden super Jungs brauchen wir uns um diese keine Sorgen zu machen. Sie sind im richtigen Alter um Verantwortung zu übernehmen, so konnte Ralf Müller mit ruhigem Gewissen seinen Posten räumen.

Markus Müller Schießobmann          Bjarne Meinecke Schießobmann

Fallenzuschuss auch im Jahr 2022

Die Obfrau der Jägerschaft für Prädatorenmanagement Marion Klopp informiert: die Förderung des Landkreises Gifhorn zur Anschaffung von Lebendfallen zur Bejagung von Neozoen ist auch im Jahr 2022 möglich. Pro Falle wird ein Zuschuss von bis zu 250 Euro gewährt, sofern die Voraussetzung entsprechend dem angehängten Dokument erfüllt sind. Die Abwicklung erfolgt über die Hegeringe.

Weitere Informationen können Sie dem folgenden Dokument entnehmen: Förderkriterien

Jagdhornbläser Isenhagener Land bilden aus

Der Anfängerkurs der Jagdhornbläser Isenhagener Land ist gestartet. Es können aber weiterhin Interessierte dazu kommen. Dieser ist für Jung und Alt frühestens ab 9 Jahre geeignet. Der Kurs findet in der Region Hankensbüttel/Oerrel statt. Die Ausbildung ist kostenlos. Die Gruppe trifft sich Mittwochs um 19 Uhr. Zur weiteren Information und Anmeldung bitte bei Stefan Niebuhr 0171 4387685 melden.

21.01.2022, mr
03.06.2022, mr, Update

Welpen und Junghundekurs 2022

In unserem Kurs „vom Spiel bis lockeren Leine“ bieten wir individuell die Basis für eine spätere erfolgreiche Jagdhundeausbildung.

Führer und Hund lernen eine festere Bindung zu entwickeln.

In der Begegnung mit anderen Hunden lernt der Welpe seine sozialen Fähigkeiten um auch später entspannt und angemessen zu kommunizieren.

Gerne unterstützen wir auch bei der Auswahl und Fragen zu einzelnen Jagdhunderassen.

Der Hund lernt Grundgehorsam, Leinenführigkeit, Sitz, Platz, Rückruf sowie die Einführung in die jagdliche Grundausbildung wie Führerrückfährte, Hasenspur, Wasserarbeit als auch Fährtenarbeit.

Voraussetzungen für die Teilnahme sind:

  • gültigen Impfpass für den Hund
  • Jagdschein und oder Mitglied in einer Jägerschaft
  • Der Hund muss dem Phänotyp eines Jagdhundes entsprechen

Der Lehrgang findet im Raum Ehmen/ Fallersleben statt und wird durch die Jägerschaft Wolfsburg / Gifhorn angeboten. 

Beginn:                27.03.2022 um 09:30 Uhr

Die Kursdauer:     12 Übungseinheiten

 

Das Team Roswitha Holtorf, Elena und Frank Denecke freuen sich auf Euch.

 

 

Landesjagdbericht 2020/2021 veröffentlicht

In der vergangenen Woche wurde der Landesjagdbericht 2020/2021 veröffentlicht. Diesen können Sie hier runterladen:

https://www.ljn.de/fileadmin/dateien/ljn.de/News/21_11_LJB__2020_2021_Web.pdf

Eine Druckversion kann von den Hegeringleitern bezogen werden.

Hier eine Kurzzusammenfassung zum Landesjagdbericht mit Fokus auf den Kreis Gifhorn:

Rotwild: Die Anzahl erlegter Stücke in Niedersachsen steigt nach 5 Jahren Rückgang leicht an. GF hat einen Anteil mit über 400 Stück beigetragen und hat damit einen stabilen Rotwildbestand.

Damwild: Die Anzahl erlegter Stücke Damwild steigt seit mehreren Jahren in Folge. Gifhorn ist mit 279 (2019/20: 275) Stücken beteiligt.

Muffelwild: Der Bestand an Muffelwild nimmt seit den 1990er Jahren in Niedersachsen ab, im vergangenen Jahr etwas weniger stark. Im Kreis GF spielt Muffelwild keine wesentliche Rolle.

Rehwild ist in allen Revieren in Niedersachsen vertreten. Die Anzahl erlegter Stücke ist in den letzten Jahren im Mittel eher konstant. GF ist wieder mit über 6000 Stück beteiligt.

Schwarzwild: Nach einem Anstieg der Anzahl erlegter Stücke im letzten Jahr wurden im aktuellen Auswertezeitraum landesweit weniger Stücke erlegt. Auch in GF ging die Strecke mit ca. 3200 Stück (2019/20: über 4000) deutlich zurück – eine Abnahme von ca. 20%.

Feldhase: Durch das Monitoring ist bekannt, dass der Hasenbesatz gestiegen ist. Die Anzahl erlegter Feldhasen ist in Niedersachsen allerdings zurück gegangen. In GF wurden 444 Stück (2019/20: über 650) erlegt.

Wildkaninchen: Der Besatz in Niedersachsen hat sich auf einem sehr niedrigen Niveau stabilisiert. In GF wurden 52 Stück (2019/20: 85) erlegt.

Rebhuhn: Auf die Bejagung des Rebhuhns wird auf freiwilliger Basis in Niedersachsen verzichtet. In GF wurden 22 Stück (2019/20: weniger als 20) erlegt, inkl. Fallwild/Unfallwild.

Fasan: Der Besatz in Niedersachsen ist stabil. GF hat 46 Stück (2019/20 ca. 100) beigetragen.

Fuchs: Mit 1657 erlegten Stück (2019/20: 1900) hat GF einen guten Anteil der insgesamt ca. 61t (2019/20: 65t) erlegten Füchse in Niedersachsen. Der Bestand ist auf einem hohen Niveau seit Jahren im Mittel konstant stabil.

Dachs: Die Anzahl erlegter Dachse wurde in den letzten 10 Jahren verdoppelt. GF kann im Vergleich zu den anderen Landkreisen mit 500 Stück (2019/20: über 570) die zweithöchste Dachsstrecke landesweit aufweisen und trägt damit ca. 5% zu den insgesamt 10t erlegten Dachsen bei. Dies ist ein Anstieg von über 5% gegenüber dem Vorjahr.

Stockente: Die Anzahl erlegter Stockenten ist seit Jahren rückläufig. Im Landkreis GF wurden 773 Stück erlegt.

Krickente: Nach einem starken Rückgang der Anzahl erlegter Krickenten hat sich der Bestand stabilisiert. In Niedersachsen kommen die Krickenten im Schwerpunkt im nord-westlichen Bereich vor. In GF wurden 31 Stück erlegt.

Pfeifenten: Mit landesweit 729 erlegten Exemplaren ist die Pfeifente eine eher seltene Art. In GF wurden keine Pfeifenten erlegt.

Marderhund: Die Neozoen-Art ist im Kreis GF stark vertreten. Mit 327 Stück (2019/20: über 400) wurden im Kreisgebiet fast 10% der niedersächsischen Strecke erlegt. Der Bestand ist überproportional steigend, im Auswertezeitraum allerdings leicht zurück gegangen.

Waschbär: Mit 665 erlegten Stück (2019/20: 700) ist der Waschbär etabliert. Insgesamt mehr als 21t Stück in Niedersachsen bedeuten einen extremen Anstieg des Bestandes.

Nutria: Nachdem im letzten Jahr landesweit die meisten Nutria im Kreis GF erlegt wurden, hat sich der Schwerpunkt im Auswertezeitraum in Richtung Emsland und Osnabrück verschoben. Im Kreis GF wurden mit über 2164 Stück (2019/20: 3600) etwas weniger Exemplare erlegt. Insgesamt ist der Bestand in Niedersachsen steigend mit fast 45t (2019/20: 40t) erlegten Stück.

Als ganzjährig geschonte Arten werden im Landesjagdbericht dargestellt der Graureiher, der Silberreiher sowie der Luchs.

Zusammenfassung: Unserer Reviere und das urbane Umfeld bieten dem Raubwild und den invasiven Arten einen guten Lebensraum, während die heimischen Niederwild-Arten unsere besondere Aufmerksamkeit und Hege benötigen. Der Bestand der Schalenwildarten ist stabil, mit Ausnahme des Muffelwildes.

Die Wildtiererfassung wird bereits seit 30 Jahren durchgeführt. Die Ergebnisse sind europaweit als valide anerkannt und eine Unterstützung für die Argumente der Jäger. Im Kreis GF sind ca. 85% der Reviere beteiligt. Damit liegt GF im landesweiten Vergleich im Mittelfeld. Die Datenerhebung durch die Jäger ist sehr wichtig – vielen Dank auch für Ihren individuellen Beitrag!

30.11.2021, mr

Aktualisierung der Website

Gerne möchten wir die Informationen auf der Website der Jägerschaft aktualisieren. Die Hegeringe werden daher gebeten, aktuelle Kontaktdaten und Informationen zu Aktivitäten zur Verfügung zu stellen: Angaben zu Bläsergruppen, Hundegruppen, Schießaktivitäten und Naturschutz-Aktionen möchten wir den interessierten Besuchern der Website zugänglich machen. Wir freuen uns, die Hegeringe auf der Website der Jägerschaft bestmöglich zu präsentieren. Der Vorstand.
 
19.11.2021, mr

Fellwechsel zieht Reißleine

Liebe Jägerinnen, liebe Jäger

es tut uns aufrichtig Leid, dass wir Ihre Planungen für diese Saison, Ihren Enthusiasmus und Ihren guten Willen zur nachhaltigen Nutzung Ihrer Jagdstrecke so kurzfristig und entgegen aller Meldungen und Pressemitteilungen, bis zum 31.1021, über den Haufen werfen müssen.

Wir haben auf unserer Einnahmenseite keinerlei Bewegung. Der internationale Fellhandel ist auf uneingeschränkte Bewegungsfreiheit der Handel betreibenden Personen angewiesen. Denn der Handel mit Fellen ist sehr kostenintensiv und darum ist es für Käufer größerer Mengen absolut notwendig die Ware vor Kaufabschluss besichtigen zu können. Im Moment liegt der Schwerpunkt des Fellhandels in Fernasien. Es ist für potentielle Kunden aus diesen Regionen zu aufwändig zum Abschluss von Geschäften zu uns zu reisen. So dass diese Käufer lieber ihre Wildware in Russland, Kasachstan oder anderen asiatischen Ländern kaufen. Bis nach Deutschland kommt auf Grund der Entfernungen und insbesondere auf Grund der gegenwärtigen und wohl noch lange zukünftigen Reisebedingungen niemand.

Auf der Ausgabenseite haben wir mehrere Positionen in jeweils sechsstelliger Höhe. Diese Kosten sind insbesondere die Transporte (Fuhrpark + Mobilität), der Aufwand von Energie in Form von Elektrizität ( mehrere Gefriercontainer zur Lagerung der Körper und der Felle während und zwischen den Arbeitsabläufen + Spezialmaschinen zur Entfettung der Felle + Trocknungsanlagen zum Trocknen der Rohfelle). Nicht unerheblich sind außerdem die Kosten für die ordentliche Entsorgung der anfallenden Tierkörper. Dazu kommen natürlich noch Löhne und diverse Kosten für verschiedenen Kleinkram.

Wir müssen aktuell und akut feststellen, dass die Kosten insbesondere für Energie und Fuhrpark in diesem Jahr so sehr gestiegen sind, dass dadurch die Finanzierung der Betriebsabläufe gesprengt wurde. Für das kommende Jahr sind weitere Steigerungen der Energiekosten in unkalkulierbarer Höhe abzusehen. Da diese Kostensteigerungen nicht nur uns betreffen sondern auch alle anderen Unternehmen, werden auch diese gezwungen sein Ihre Preise für Leistungen erhöhen zu müssen. Das heißt für uns, dass die teuerste Entsorgung von Tierkörpern in der Welt noch teurer werden wird. Spediteure werden noch mehr fordern müssen, um unsere getrockneten Felle in die immer seltenerer werdenden Zurichtereien Europas bringen zu können. Ebenso für die Transporte der gegerbten Felle zurück zu uns. Natürlich werden über kurz oder lang die Lohnkosten diesem Trend folgen. Denn auch unsere Arbeitnehmer müssen den potenziell steigenden Kosten der Lebenshaltung irgendwann gerecht werden.

Kurz gesagt: Wir müssen die Reissleine ziehen.

Das sieht unprofessionell aus. Ist es aber nur auf den ersten Blick. Wir können uns nur den Rahmenbedingungen anpassen denen wir auf Gedeih und Verderb nun mal ausgeliefert sind. Wenn also jemand unprofessionell ist, dann sind das in erster Konsequenz die Verantwortlichen der Schaffung dieser Rahmenbedingungen. Für diesen Personenkreis der Verantwortlichen sind wiederum die Wähler dieses Landes verantwortlich.

Neben den höchsten Energiekosten der Welt haben wir noch das Thema der Abschaltung von leistungsfähigen Kraftwerken, das zum Jahreswechsel aktualisiert werden wird. Stellen Sie sich vor Sie haben 5 riesige Gefriercontainer voll mit gefrorenen Tierkörpern oder Fellen im Garten stehen und der Strom fällt für mehrere Tage aus, weil es das Kraftwerk, das Sie im letzten Jahr mit Strom versorgte, in diesem Jahr einfach nicht mehr gibt. Dann sind Ihnen auf jeden Fall die Entsorgungskosten für den verdorbenen Inhalt des Kladderadatsches sicher. Auf der Einnahmenseite haben Sie dann das Gleiche als wenn Sie keine Ware angenommen hätten. Also machen wir genau das.

Wir setzen in der Saison Herbst21/Winter22 die Annahme von Bälgen aus.

Sobald es marktechnisch nur den geringsten Ansatz für eine eventuell lohnende Perspektive unserer Unternehmung gibt, kommen wir auf Sie zu und wir machen genau dort weiter wo wir jetzt gezwungen sind aufzuhören.

Wir arbeiten an einem vernünftigen Weg in Zukunft Ihren Aufwand für Jagd und Lagerung der Bälge finanziell ausgleichen zu können. Dafür haben wir mehrere Ansätze, die noch nicht spruchreif sind und deren Erläuterung dieses ohnehin umfangreichen Schreibens unnötig strapaziert.

Die versprochene Prämierung ist nicht vergessen und wird ausgeführt sobald das möglich ist. Der Rahmen für eine solche Prämierung ist eine große Messe wie z.B die „Jagd und Hund“. Die Prämien sind natürlich Kooperationen mit anderen Unternehmen und machen für diese Unternehmen nur Sinn wenn eine Messe uneingeschränkt statt findet. Doch niemand kann vorhersehen wann eine echte, freie Messe je wieder statt findet. Darum liegt sogar der simpelste Arm unserer Aktivitäten gezwungenermaßen auf Eis.

Apropos Eis. Im Falle der immer häufiger passierenden – jedoch bisher medial weitgehend unterdrückten Meldungen über Stromausfälle – ist es auch für Sie derzeit persönlich sinnvoller KEINE Bälge in einer Gerfriertruhe zu haben, die auf eine Abholung warten. Unsere Routenplanung zur bundesweiten Abholung war in der Vergangenheit schon sehr aufwändig. Eine Routenplanung auf Basis lokaler Stromausfälle können wir ebensowenig leisten wie für den Fall eines gesamtdeutschen Stromausfalls.

Die angenommen Auftragsarbeiten werden wie zugesagt ausgeführt. Über die Gründe für die Verzögerungen in diesem Sektor könnte ich einen weiteren mehrseitigen Text schreiben. Kurz und knapp: Wird erledigt! Wann endlich? So schnell es geht!

Wir lassen niemanden von Ihnen im Stich. Wenn Sie trotz allem oder weil Sie zu spät von dieser Information erfahren, das eine oder anderer Tierchen in der Truhe haben, holen wir das nach Anmeldung und Absprache ab. Uns liegt es ernsthaft an einer prosperierenden Zukunft mit Ihnen.

Viele Grüße und die besten Wünsche,

Ihr Christoph Schriever und Peter Truch
Fellwechsel Vertrieb GmbH, 03.11.2021

Hubertusmesse in Groß Oesingen

Am vergangenen Sonntag konnten zahlreiche Jägerinnen und Jäger eine feierliche und eindrucksvolle Hubertusmesse an der Friedenskirche in Groß Oesingen erleben.

Nachdem die Glocken der Friedenskirche geläutet hatten, ertönte das Signal „Begrüßung“, gespielt vom Parforcehorn Bläsercorps Gifhorn unter der Leitung von Günther Kaufmann. Anschließend begrüßte der Vorsitzende der Jägerschaft Gifhorn, Ernst-Dieter Meinecke, die Gäste und bedankte sich bei den Mitwirkenden sowie dem Hegering Groß Oesingen für die Vorbereitungen und die Gastfreundschaft.

Pastor Andreas Salefsky führte durch die Messe mit Psalmgebet, Meditation und Ansprache. Darin beschrieb er eindrucksvoll seine Erlebnisse in der Natur und aus der Perspektive des Jägers. Aus der Geschichte, wie sie vom Heiligen Hubertus überliefert wurde, leitete er wichtige Impulse zur Erhaltung unserer Erde und zum nachhaltigen Umgang mit Ressourcen ab. Die Lesung wurde vorgetragen von Henrik Müller von der Ohe, Hegeringleiter Groß Oesingen. Die Fürbitte gestalteten Silke Bock, Kirchenvorständin sowie Michael König, Hegering Groß Oesingen gemeinsam.

Die Abkündigungen sowie die Einladung zum anschließenden Beisammensein im Garten des Gemeindehauses richtete der Ortspastor Karsten Heitkamp an die Gäste.

Nach dem Glaubensbekenntnis und einem gemeinsamen Lied beendete das Jagdhorn-Bläsercorps Wahrenholz unter der Leitung von Ralf Bödecker die Hubertusmesse mit dem Hubertusmarsch.

Vorsitzende Ernst-Dieter Meinecke, Foto: Nina Feith
Pastor Andreas Salefsky und das Parforcehorn-Bläsercorps Gifhorn, Foto: Nina Feith
Pastor Karsten Heitkamp, Foto: Nina Feith
Fürbitte gestaltet durch Silke Bock, Kirchenvorständin Groß Oesingen & Michael König, Hegering Groß Oesingen, Foto: Nina Feith
Jagdhorn-Bläsercorps Wahrenholz, Foto: Nina Feith

28.10.2021, mr

Karsten Lacü und Frank Kolbe per Briefwahl vorgeschlagen

Wahl zum Kreisjägermeister und Vertreter der Jäger/innen: Karsten Lacü und Frank Kolbe werden der Landesjägerschaft und dem Kreistag Gifhorn per Briefwahl durch die Mitglieder vorgeschlagen.

Mit einer eindrucksvollen Wahlbeteiligung von 73,6 % unserer Mitglieder wurde am Dienstagabend gegen 20:00 Uhr das Ergebnis von Dr. Hartmut Kolbe veröffentlicht, nachdem der anwesende Notar, Herr Uwe Finkbeiner aus Wahrenholz, die Richtigkeit über Ablauf und Ergebnis bestätigte.

Die wenigen Zuschauer – die Auszählung war vereinsöffentlich – erlebten einen perfekt organisierten „Auszählmarathon“. Pünktlich um 16:00 Uhr wurde die Wahlurne in den Rittersaal gebracht, ohne noch einmal einen letzten Blick in alle Briefkästen der Landkreisverwaltung zu versäumen!

Ein bis ins kleinste Detail erstellter Ablaufplan machte die Vorgehensweise der Briefwahlzählung für die Auszählteams – bestehend aus Hegeringleitern – unmissverständlich deutlich. Die Teams nahmen ihre Arbeit auf. Nach akribischen Zählungen und zwei kleinen Pausen stand das Ergebnis fest:

Abgegebene Wahlbriefe 1452, Wahlbeteiligung 73.6%

Kreisjägermeister:

Wahlzettel gesamt 1409
Ungültige Wahlzettel 9
Kandidat Karsten Lacü 780 (55.7%)
Kandidat Ernst-Dieter Meinecke 620 (44.3%)

Stellvertretender Kreisjägermeister:

Wahlzettel gesamt 1400
Ungültige Wahlzettel 12
Kandidat Frank Kolbe 868 (62.5%)
Kandidat Hartmut Röling 520 (37.5%)

Dieses Wahlergebnis muss nun noch vom Kreistag des Landkreises, der sich am 03.11.2021 konstituiert, bestätigt werden.  

2021-10-28, Angela Heider, Presseobfrau, im Auftrag der Wahlleitung.

Foto: Karsten Lacü

Wahl Kreisjägermeister und Vertreter der Jäger und Jägerinnen im Jagdbeirat

Es stehen für die o.g. Ämter folgende Personen zur Wahl:

Kreisjägermeister

Karsten Lacü, Dagebrück

Ernst-Dieter Meinecke, Barwedel

Vertreter der Jäger und Jägerinnen im Jagdbeirat

Frank Kolbe, Hankensbüttel

Hartmut Röling, Räderloh

Durch *klicken* auf die Namen können Sie eine Vorstellung der Kandidaten runter laden.

Die Wahl erfolgt per Briefwahl durch die Mitglieder der Jägerschaft Gifhorn.